22. Jan 2021
Sonderzahlungen konnte mit Dezembergehalt überwiesen werden
(Singen). „Unsere Mitarbeiter, die sich täglich um das Wohl der Corona-Patienten kümmern, haben dies mehr als verdient“, erklären Bernd Sieber, Vorsitzender der Geschäftsführung des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN), Tobias Müller, Leiter Geschäftsbereich Personal und Recht sowie die Verbundbetriebsratsvorsitzende, Christa Bartuschek mit Blick auf die Corona-Prämie einhellig. Sie konnte im GLKN mit dem Dezembergehalt ausgezahlt werden. Der Weg dorthin war nicht ganz leicht und erforderte auch das Engagement des Gesellschafters, der sich ohne zu zögern gerne engagierte. Das freut Christa Bartuschek: „Unser Träger steht voll hinter uns und hat dies auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt“.
Der Hintergrund: Auf der Basis der Fallzahlen aus der ersten Corona-Welle hatten der Bund und das Land im Spätherbst 2020 Gelder zur Auszahlung an die Klinikmitarbeiter zur Verfügung gestellt. Aus den Fallzahlen von März, April und Mai 2020 wurde geschlussfolgert, welche Krankenhäuser durch Corona besonders belastet waren. Für das Klinikum Konstanz war der Fall klar, hier flossen die Gelder. Für das Singener Klinikum war die Lage nicht so einfach. Zwar wurden auch in Singen in der ersten Welle viele Corona-Patienten behandelt, aber da das Singener Klinikum gemeinsam mit den Kliniken Stühlingen und Radolfzell als ein Plankrankenhaus betrachtet wird, galt es unter dem Strich gemessen an der Gesamtbettenzahl nicht als besonders belastet. Denn in Stühlingen werden keine Corona-Patienten behandelt und in Radolfzell fand diese Behandlung in der ersten Welle nicht statt. Demnach wäre den Beschäftigten des Singener Klinikums keine Prämie zugestanden.
Dass dies ungerecht ist, sah nicht nur Bernd Sieber so, sondern auch der gesamte Aufsichtsrat des GLKN. Deswegen entschied der Aufsichtsrat im November 2020 einstimmig, dass der GLKN aus eigenen Mitteln auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Hegau-Bodensee-Klinikum Singen Covid19-Patienten behandelt haben, eine Corona-Prämie auszahlt. Dafür nahm der Gesellschafter rund 350.000 Euro in die Hand.
Damit das Geld gerecht verteilt wurde, hatte der Geschäftsbereich Personal und Recht unter Leitung von Tobias Müller gemeinsam mit Vertretern des Gesamtbetriebsrates unter der Leitung von Christa Bartuschek einen Verteilungsschlüssel erarbeitet. Die steuer- und sozialversicherungsfreie Corona-Prämie wurde in drei unterschiedlichen Höhen ausgezahlt, die Höhe richtete sich danach wie hoch die Belastung durch die Versorgung von Covid19-infizierten Patienten des jeweiligen Mitarbeiters war. Alle, die unmittelbar in der Patientenversorgung von Corona-Patienten involviert waren, bekamen 900 Euro ausbezahlt, prozessbegleitende Beschäftigte der Corona-Patientenversorgung bekamen 450 Euro, alle übrigen Pflegekräfte bekamen 350 Euro, das galt auch für Beschäftigte des Ärztlichen Dienstes. Die Prämie bekamen all jene, die in der ersten Welle in der Corona-Patientenversorgung eingebunden waren – egal ob auf den Intensivstationen, in den Zentralen Notaufnahmen oder auf einer allgemeinen Corona-Station. Insgesamt konnte verbundweit rund 566.00 Euro an insgesamt 1.268 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbezahlt werden.
Zudem konnte im Dezember die Corona-Sonderzahlung aus dem Abschluss des Tarifvertrags 2020 erfolgen (TVöD), die gemäß ihrer Eingruppierung an alle von diesem Tarifvertrag erfassten Mitarbeiter floss – das sind in erster Linie wieder die Beschäftigten in der Pflege, aber auch die Therapeuten und Beschäftigten in den Technischen Diensten, die bei Corona ebenfalls besonders gefordert waren. Hierdurch konnten weitere 1,08 Mio. Euro an 2.730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausbezahlt werden.