Institut und Praxis für Pathologie: Leistungsspektrum

Histologie

Bei der histologischen Untersuchung werden von den eingesandten Gewebsproben dünne Schnitte angefertigt (2-4/1000 Millimeter) und mit verschiedenen Spezialfärbungen (über 50 sofort verfügbar) gefärbt.

Anhand dieser Schnitte entscheidet der Pathologe mit Hilfe des Mikroskops, ob ein gutartiger oder bösartiger Tumor vorliegt und bestimmt das Stadium der Erkrankung. Weiterhin werden Diagnosen entzündlicher, degenerativer und anderer Erkrankungen erstellt.

Magenschleimhaut entzündlich infiltriert,  an der Oberfläche Bakterien (Helicobacter pylori).
Magenschleimhaut entzündlich infiltriert,
an der Oberfläche Bakterien (Helicobacter pylori).

Schnellschnittuntersuchungen

Bei der Schnellschnittuntersuchung werden die übersandten Gewebsproben schockgefroren und anschließend sofort geschnitten und gefärbt. Somit ist eine diagnostische Aussage über ein Gewebe innerhalb weniger Minuten möglich. Während einer Operation wird mit der Schnellschnittdiagnose des Pathologen die Art und der Umfang des weiteren operativen Eingriffs festgelegt.

Schnellschnittbereitschaft besteht von Montag bis Freitag jeweils von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr.

Schnellschnittuntersuchungen

Immunhistochemie

Immunhistologie-Färbeautomat
Immunhistologie-Färbeautomat
Histologie Adenocarcinom der Lunge immunhistochemisch markiert mit Antikörper TTF-1 (Zellkerne braun gefärbt)
Histologie Adenocarcinom der Lunge immunhistochemisch markiert mit Antikörper TTF-1 (Zellkerne braun gefärbt)

Die Immunhistochemie bietet durch eine hohe Zahl unterschiedlicher Antikörper, die mit dem eingesandten Gewebs- und Zellmaterial inkubiert werden können, die Möglichkeit, Zell- und Tumoreigenschaften zu bestimmen und somit eine exakte(re) Diagnose zu stellen. Darüber hinaus können Zelleigenschaften ermittelt werden, die für die Prognose der Erkrankung und/oder für die weitere Therapie von großer Bedeutung sind. Da das durch den Pathologen aufgearbeitete Gewebsmaterial 30 Jahre lang asserviert wird, sind entsprechende Untersuchungen noch nach Jahren mit neu entwickelten Antikörpern rückwirkend möglich, wodurch neue Methoden und Therapiemöglichkeiten dann eventuell noch eingesetzt werden können.

Zytologie

In der Zytologie erfolgt die Untersuchung einzelner isolierter Zellen, die durch Punktion oder Abstrich aus heutzutage nahezu allen Regionen und Organen des Körpers gewonnen werden.

Einen Schwerpunkt bildet dabei, allein schon aufgrund des besonders hohen Untersuchungsaufkommens, die gynäkologische Exfoliativzytologie, bei der die vom Frauenarzt per Abstrich gewonnenen Zellen des Gebärmutterhalses untersucht werden. Damit ist eine Frühdiagnose einer der häufigsten Tumoren der Frau mit hoher Zuverlässigkeit möglich.

Portioabstrich
Portioabstrich

Molekularpathologie

Personalisierte Tumortherapie
Zur klinischen Entscheidung, ob für einen Tumor eine individuelle Therapiemöglichkeit besteht, werden verschiedene Untersuchungsmethoden angeboten.
Für Brustkrebs: immunhistologische Analysen von Östrogen-, Progesteron- und Androgenrezeptoren sowie von HER2/neu. Für HER2/neu steht zusätzlich die chromogene-in-situ-Hybridisierung (CISH) als molekularpathologische Untersuchungsmethode zur Verfügung.
Für Darmkrebs, Schilddrüsenkrebs, schwarzen Hautkrebs, Lungenkrebs und weitere Tumoren werden die Analysen von PD-L1, BRAF und der Mikrosatellitenstabilität vorgehalten. Zusätzliche individuelle molekularpathologische Tumoranalysen (Einzelgenanalysen, Parallel-Sequenzierung (NGS)) werden von uns bei Bedarf und nach klinischer Anforderung in der überörtlichen Teilberufsausübungsgemeinschaft für Molekularpathologie Baden-Württemberg in Stuttgart erbracht.

Chromogene-in-situ-Hybridisierung (CISH) zum molekularpathologischen Nachweis einer Überexpression des Gens ErbB2 (grüne Punkte) bei einem Mammakarzinom
Chromogene-in-situ-Hybridisierung (CISH) zum molekularpathologischen Nachweis einer Überexpression des Gens ErbB2 (grüne Punkte) bei einem Mammakarzinom

DNA Zytophotometrie

Durch diese hochspezialisierte Untersuchung wird die Menge an DNA (Erbeinheiten im Zellkern) in Tumorzellkernen gemessen und mit dem DNA-Gehalt normaler, gesunder Zellen verglichen.

Dies ermöglicht in bestimmten Fällen eine Aussage darüber, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist und wie die Prognose eingeschätzt werden muss.

DNA Zytophotometrie
DNA Zytophotometrie

Obduktionen

Die Sektionspathologie ist auch heute noch ein Kernstück in einem Institut und Praxis für Pathologie, wenngleich das Sektionswesen nur noch weniger als 1 % der täglichen Arbeit ausmacht. Dies ist durch die Zunahme der Menge an Untersuchungsgut und die ständig steigenden qualitativen Anforderungen in der Klinischen Pathologie (Untersuchungen für lebende Patienten) bedingt, aber auch durch den Rückgang der Quote an beauftragten Obduktionen. Die "Sektionspathologie" früherer Jahre hat sich zu einer Klinischen Pathologie gewandelt.

Die Sektionen haben einen hohen Wert im Rahmen einer umfassenden Qualitätskontrolle und bieten den Ärzten aller beteiligten Fachdisziplinen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dies wirkt sich durch einen entsprechenden Ausbildungs- und Erfahrungsstand des Personals direkt positiv für die Patienten des Klinikums aus.

Darüber hinaus werden durch Obduktionen gesundheitspolitische und versicherungsrechtliche Fragestellungen geklärt.

Nicht zu verwechseln ist die Obduktionstätigkeit des Pathologen (klinische Obduktion) mit der Obduktionstätigkeit des Rechtsmediziners (gerichtsmedizinische Obduktion), die durch die Medien besser bekannt ist. Die Rechtsmedizin ist ein vollkommen eigenständiges Fachgebiet der Medizin und beschäftigt sich mit rechtlichen, nicht mit klinischen Fragestellungen.

Urogenitalpräparat
Urogenitalpräparat

Qualitätsmanagement

Erfolgreiche Re-Zertifizierung nach ISO 9001:2015

pdcaCert Siegel

Im Juni 2022 wurde das Zertifizierungs-Audit nach der Norm ISO 9001:2015 erfolgreich absolviert. In seiner Zusammenfassung bestätigte der Auditor ein funktionierendes Managementsystem und einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Das neue Zertifikat ist gültig bis 2025.

Qualitätssicherung in der Zervix-Zytologie

Das Institut und die Praxis für Pathologie erfüllen die Anforderungen der Qualitätssicherungsvereinbarung zur zytologischen Untersuchung von Abstrichen der Zervix uteri gemäß § 135 Absatz 2 SGB V (Qualitätssicherungsvereinbarung Zervix-Zytologie).

Die Qualitätssicherungs-Kommission Zytologie der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg hat im Mai 2010 und erneut turnusgemäß im April 2012, im April 2014, im Dezember 2016 und im Oktober 2018 in der Praxis für Pathologie Dr. med. Manfred Kind eine Stichprobenprüfung zur Präparate- und Dokumentationsqualität der Zervix-Zytologie durchgeführt.

Überprüft wurden die Qualitätsindikatoren:

  • Technische Präparatequalität,
  • zutreffende und vollständige Beurteilung des Präparates,
  • vollständige Dokumentation.

Die eingereichten Präparate sowie die zugehörigen Dokumentationen haben jeweils die Anforderungen in den genannten Kategorien erfüllt.

Peer Review

Peer-Review, Institut und Praxis für Pathologie am Klinikum Konstanz

Die im Berufsverband Deutscher Pathologen seit 2002 bestehende Peer-Review-Gruppe Baden analysiert anhand vorgegebener Qualitäts-Standards die Leistungen der freiwillig teilnehmenden Praxen und Institute in Baden. Das Institut und die Praxis für Pathologie wurden seit 2004 mehrfach durch die Peer-Gruppe auditiert (zuletzt im März 2019). Abweichungen oder Beanstandungen traten nicht auf. Das Peer-Review-Verfahren besteht in einer gegenseitigen inter-institutionellen Überprüfung der Institute für Pathologie im Raum Baden, einschließlich einer zufällig ausgewählten Überprüfung. Das Verfahren entspricht den Anforderungen des Deutschen Akkreditierungssystems gemäß B-SK-Path-03/2007, 01.03.2009.

Das Audit umfasste die Qualitätsindikatoren:

  • Färbungen,
  • Schnitte,
  • stufendiagnostischen Vorgehensweise,
  • Beantwortung der klinischen Fragestellungen,
  • immunhistologischen Diagnostik.

Grundsätze des Qualitätsmanagementsystems

Instituts- und Praxisprofil:

Gründung des Institutes 1980 durch das Klinikum Konstanz. Seit 01.01.2000 Institut und Praxis für Pathologie.

  • Instituts- und Praxisleistung: Makroskopische und mikroskopische Diagnostik an Körpergeweben und -Flüssigkeiten.
  • Wesentliche Arbeitsprozesse: Makroskopische Materialauswahl für mikroskopische Untersuchungen, Probenaufarbeitung zur mikroskopischen Befundung, kritischen Beurteilung der mikroskopischen Veränderungen und Befundabfassung. Durchführung klinischer Sektionen mit epikritischer Beurteilung der Befunde. Anfertigung von Gutachten zu versicherungsmedizinischen Fragestellungen. Regelmäßige Durchführung Klinisch-Pathologischer Konferenzen und Falldemonstrationen. Teilnahme und aktive Mitwirkung an onkologischen Konferenzen im Rahmen des onkologischen Schwerpunktes Konstanz/ Singen.
  • Spezielle Aspekte: Durch Implementierung "schlanker" Arbeitsabläufe kurze Bearbeitungszeiten des Untersuchungsmaterials unter zu Hilfenahme aller modernen Untersuchungsmethoden des Fachgebietes und Reduzierung der Produktkosten auf Produktions- und Verwaltungsebene. Regelmäßige Teilnahme an Qualitätszirkeln und der Peer-Group des Berufsverbandes in Südbaden, regelmäßige fachliche und fachübergreifende Fortbildungen (beide Ärzte des Institutes besitzen das Fortbildungszertifikat der Ärztekammer in Baden-Württemberg) sowie Teilnahme an Tutorials der internationalen Akademie für Pathologie.
  • Ambulanter und stationärer Bereich der Krankenversorgung (Praxen aus weitgehend allen Fachbereichen der Medizin, Krankenhäuser mit unterschiedlichen medizinischen Schwerpunkte).
  • Qualitätsstandards: Seit Juni 2003 Implementierung eines QM-Systems, Peer- Group und Qualitätszirkel, Teilnahme an überregionalen und internationalen Studien zur Diagnose- und Verfahrensprüfung.

Das QM-System des Instituts und der Praxis für Pathologie orientiert sich an den Forderungen der Norm DIN EN ISO 9001:2015, dem gesetzlichen Regelwerk sowie Vorgaben der Berufsverbände unter Beachtung der ethischen Vorgaben und Leitlinien. Indem es diese dauerhaft und zuverlässig erfüllt, sichert es das qualitativ hohe Niveau der Dienstleistungen und damit den Bestand und die Weiterentwicklung des Unternehmens.

Das Institut und die Praxis trägt für diese die primäre Verantwortung und sieht die Umsetzung geeigneter Qualitätsstandards als Schlüssel für eine erfolgreiche Instituts- und Praxisführung insbesondere in der Kooperation als Partner für das Klinikum Konstanz sowie externer Krankenhäuser und überweisender Ärzte.

Qualitätsziele

Die Erfüllung der Tätigkeiten durch das Institut und die Praxis für Pathologie, d.h. die sichere Diagnostik/Beurteilung von Gewebeproben in der Humanmedizin, stellt hohe Anforderungen, denn:

  • jeder Befund beeinflusst menschliches Schicksal,
  • jede Gewebeprobe ist individuell, nicht mit anderen vergleichbar und nicht wiederholbar,
  • jede Präparation muss sorgfältig und umsichtig erfolgen, damit alle Informationen über den Krankheitsprozess erkennbar werden.

Damit die vom Kunden erwartete Qualität der Dienstleistungen erreicht wird, verfolgt das Institut und die Praxis Dr. med. Kind messbare und bewertbare Ziele. Die Geschäftsleitung stellt sicher, dass stets die erforderlichen Mittel und das geeignete Personal zur Verfügung stehen. Zur Vermeidung unnötiger Kosten sorgt sie für transparente und effiziente Verfahren und Abläufe. Zur Sicherstellung der erforderlichen Kenntnisse und der qualitätsbewussten Einstellung der Mitarbeiter fördert sie diese durch umfassende Einweisung, regelmäßige Information und anforderungsgerechte Schulung.

Die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems wird ständig verbessert und an neue Anforderungen angepasst. Dazu werden die Zufriedenheit der Kunden und die Qualität der Begutachtungen laufend bewertet, Reklamationen dokumentiert und ausgewertet sowie das Bewusstsein der Mitarbeiter für die Selbstkontrolle und Eigenverantwortlichkeit gestärkt.

Erkannte Mängel werden unverzüglich beseitigt. Dies betrifft alle technischen Einrichtungen und organisatorischen Bedingungen, sämtliche materiellen und ideellen, eigenen und beschafften Ressourcen, die aktuell verfügbaren Kenntnisse und Erfahrungen sowie alle sonstigen Umstände, die das Erbringen der Dienstleistungen des Instituts und der Praxis Dr. med. Kind in der erforderlichen Qualität verhindern. Qualitätspolitik ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Jeder Mitarbeiter hat die Pflicht und das Recht darauf hinzuwirken, dass Umstände, die die Erfüllung der Anforderungen der Qualitätspolitik verhindern, unverzüglich beseitigt werden. Dieses Qualitätsverständnis und Qualitätsbewusstsein ist Voraussetzung für die Qualität der Begutachtung und damit die Zufriedenheit der Kunden und die Sicherheit der Patienten.

Die Wirksamkeit des QM-Systems wird durch die Ergebnisse aus den internen und externen Audits, die Ergebnisse aus Qualitätszirkeln sowie durch die Zufriedenheit der Mitarbeiter, der niedergelassenen Ärzte und der Kliniker deutlich. Zur Verbesserung und Weiterentwicklung der Qualität werden zusätzlich folgende Informationen herangezogen:

  • Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter, die analog der Verfahrensanweisung Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen dokumentiert werden,
  • Reklamationen,
  • Analyse aller Daten und Informationen, die für die Qualität der Dienstleistungen
    des Unternehmens aussagekräftig sind.

Die Geschäftsführung verfolgt intensiv das Ziel, alle Mitarbeiter gleichermaßen in den Verbesserungsprozess einzubinden. Für die Einhaltung der Qualitätsziele sind alle Mitarbeiter verantwortlich, es gibt in diesem Sinne keine unwichtigen Aufgaben oder Tätigkeiten, da nur durch das Qualitätsbewusstsein jedes Einzelnen die Qualitätsziele des Instituts und der Praxis für Pathologie erreicht werden können.

Ringversuche

Die Teilnahme an standardisierten Ringversuchen der QuIP (Qualitätssicherungs-Initiative Pathologie) dient der externen Auditierung der Färbe- und Befundqualität der diagnostische Einrichtung. An Hand von ausgewählten Gewebeproben werden immunhistologische Bestimmungsmethoden (Östrogenrezeptor, Progesteronrezeptor, HER2/neu, Ki-67) unter Leitung eines Panels aus wissenschaftlich ausgewiesenen Experten überprüft und bewertet. Zur Zertifikaterteilung sind Übereinstimmungen mit den Referenzergebnissen von zumindest 90 % erforderlich.

Zertifikate zu den Ringversuchen

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