Institut und Praxis für Pathologie

Willkommen auf den Webseiten des Instituts für Pathologie am HBK Singen!

Unser Motto: "Eine Spur gründlicher!"

Im Folgenden stellen wir uns Ihnen vor und erläutern, warum die Pathologie von heute für Sie als mögliche Patienten so wichtiggeworden ist. Wir Pathologen fungieren für Patienten nämlich oft als "Lotsen der Therapie", wobei unsere Schlüsselrolle in der Diagnostik der breiten Öffentlichkeit leider oft zu wenig bekannt ist.

Unser Institut (Chefarzt: KD Dr. Michael Reinehr) betreut die Kliniken des Hegau-Bodensee-Klinikums mit den Standorten Singen, MVZ Hegau Engen und HJW Gailingen. Zugleich fungieren wir im Rahmen unserer Praxis für Pathologie (Dr. Ulrich Oehler) im ambulanten Bereich als verlässliche Kooperationspartner für über 120 Arztpraxen und Krankenhäuser im weiteren Umland. Im Bereich unserer diagnostischen Schwerpunktkompetenzen Uropathologie und Hämatopathologie sind wir für viele Einsender aus ganz Deutschland tätig.

Das Spektrum der von uns durchgeführten Untersuchungen umfasst die makroskopische Begutachtung und die mikroskopische (sog. "feingewebliche") Analyse aller Arten von Gewebe, und zwar vom Scheitel bis zur Sohle. Dabei unterscheidet man die Bereiche Histologie, Immunhistochemie, Schnellschnittdiagnostik, Zytologie (inklusive der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung) und die immer bedeutsamer werdende Molekularpathologie. Auf Antrag der Kliniker werden Obduktionen durchgeführt.

"Singener Pathologie erreicht Bestnoten"

Moderne Pathologie

Laborgebäude am HBK Singen mit dem Institut für Pathologie im 2. OG (im Hintergrund der Hohentwiel)
Laborgebäude am HBK Singen mit dem Institut für Pathologie im 2. OG (im Hintergrund der Hohentwiel)

Das Fach Pathologie hat in den vergangenen Jahrzehnten eine fundamentale Wandlung erlebt. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Pathologie im Sektionssaal angesiedelt – dort wurden seinerzeit bei Leichenöffnungen viele Krankheiten und krankhafte Organveränderungen überhaupt erst entdeckt unddokumentiert. Infolge des rasanten medizinischen Fortschritts, vor allem im Bereich der Chirurgie und der Endoskopie (z.B. durch die Einführung von Magen-Darm-Spiegelungen), ist heutzutage die Untersuchung von Gewebeproben und zytologischen Ausstrichen von lebenden Patienten in den Mittelpunkt der Tätigkeit von Pathologen gerückt. Gleichzeitig ist die Anzahl durchgeführter klinischer Obduktionen immer weiter zurückgegangen, da heutzutage – vor allem dank der Labordiagnostik, der Bildgebung (Computertomographie, Kernspin, Ultraschall) und des EKG (Elektrokardiogramm) – nahezu alle krankhaften Organveränderungen in Patienten schon zu Lebzeiten erkannt und behandelt werden können.

Ein Beispiel: Bei einem Patienten mit Oberbauchbeschwerden wird zur diagnostischen Abklärung eine Magenspiegelung durchgeführt. Dabei findet der endoskopisch tätige Arzt ein auffälliges Areal in der Schleimhaut des Magens. Er entnimmt mit einer kleinen Greifzange einige 2 - 3 mm große Gewebeproben (sog. Biopsien) aus diesem Areal und schickt sie zu uns in die Pathologie. Hier werden die Proben aufbereitet, sodass sie unter dem Mikroskopbegutachtet werden können. In unserem Beispiel stellt der
Pathologe bei der mikroskopischen Untersuchung der Proben die Diagnose eines Magenkarzinoms, also eines bösartigen Tumors, der dringend behandelt werden muss. Mit der Stellung der Krebsdiagnose übernimmt der Pathologe eine immense Verantwortung, da sich daraus für den betroffenen Patienten
gravierende Folgen ergeben, zumeist eine Operation oder eine Chemotherapie. Auf diese Weise wird der Pathologe zum "Lotsen der Therapie". Es gibt kaum eine Tumordiagnose, die nicht von einem Pathologen gestellt wird!

Leider herrscht in der Bevölkerung noch immer das Bild der traditionellen Obduktionspathologie vor. Dieses wird von den Medien auch immer wieder neu befördert durch eine mangelhafte Unterscheidung der medizinischen Fachgebiete Pathologie und Rechtsmedizin. Wird in einem Krimi anlässlich eines Mordfalls ein "Pathologe" konsultiert, so ist dafür ausschließlich ein Rechtsmediziner zuständig, der speziell dafür ausgebildet ist und ein ganz anderes Tätigkeitsspektrum als ein Pathologe hat.

In den letzten 20 Jahren hat die moderne Pathologie durch die Entwicklung der Molekularpathologie einen weiteren, sehr wesentlichen Innovationsschub bekommen. Mit Hilfe dieses neuen Zweiges der Pathologie eröffnen sich für bestimmte Krebspatienten ganz neue Behandlungsmöglichkeiten, die zusätzlich zu den bisher verfügbaren, zumeist bewährten und ständig weiter verbesserten konventionellen Therapieformen eingesetzt werden können. Im Rahmen dessen wird bei einer zunehmenden Anzahl von Krebsformen das Tumorgewebe von uns zusätzlich auch molekularpathologisch untersucht mit dem Ziel, bestimmte molekulare Veränderungen (z.B. Mutationen) in den Tumorzellen nachzuweisen, für deren Behandlung spezifisch wirksame Medikamente entwickelt worden sind. Liegt die gesuchte molekulare Veränderung im Tumorgewebe vor, so können diese Medikamente verabreicht werden, wodurch das Tumorwachstum oft gebremst und in manchen Fällen sogar gestoppt werden kann. Da diese Therapieoptionen vom jeweiligen Einzelfall abhängig sind, bezeichnet man diese oft als sog. "personalisierte Medizin".

Die Bedeutung der modernen Pathologie in der Onkologie(Tumormedizin) wird auch durch die verpflichtende Mitwirkung der Pathologen in den verschiedenen Krebszentren offensichtlich. So sind bei den interdisziplinären Tumorkonferenzen der Ärzte, bei denen Art und Umfang des weiteren therapeutischen Vorgehens bei jedem einzelnen Krebspatienten diskutiert werden, stets auch Pathologen mit von der Partie. Von dieser besonderen Rolle der Pathologen in Diagnostik und Therapiefindung bekommt ein betroffener Patient in der Regel nicht viel mit, weil ein Pathologe ja nicht mit am Krankenbett steht.

Das Fach Pathologie stellt ein kleines, aber wichtiges Zahnrad im Getriebe eines Klinikums wie dem in Singen dar. Sofern bei einem Patienten krankhaftes Gewebe operativ entfernt worden ist, wartet man in aller Regel mit der Entlassung des Patienten aus stationärer Behandlung, bis die Diagnose vom Pathologen eingetroffen ist. Daher ist eine zügige Diagnosestellung in der Pathologie eine Grundvoraussetzung, um die Liegezeiten stationärer Patienten im Krankenhaus möglichst kurz zu halten.

Die Pathologie ist ein kleines Fach innerhalb der Medizin. Nach Auskunft des Bundesverbandes Deutscher Pathologen (BDP) gibt es in Deutschland derzeit knapp 1.700 berufstätige Fachärzte für
Pathologie. Das sind nur rund 0,4 % der Ärzteschaft in Deutschland.

Was also ist ein Pathologe?

  • Er ist Facharzt für Gewebs- und Zellveränderungen;
  • Er ist ein Krankheitsversteher;
  • Er ist ärztlicher Berater des behandelnden Arztes.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Pathologen in der medizinischen Diagnostik eine zentrale Rolle spielen, indem sie morphologische und molekulare Untersuchungen an Geweben und Zellen durchführen, deren Ergebnisse für die Patienten diagnoseweisend sind.

Geschichte der Pathologie in Singen

1960: Gründung des Instituts für Pathologie am Klinikum Singen

Prof. Dr. Heinz Rübsaamen (Leitung 1960 - 1982)
Die Pathologie wird im sog. Altbau auf der Rückseite des Klinikums untergebracht. Dort zunächst noch "traditionelle Pathologie" mit Schwerpunkt auf dem Obduktionswesen. Neue Untersuchungsmethoden wie die Histologie (einschließlich Biopsiediagnostik), die Schnellschnittuntersuchung sowie die Zytologie werden im Institut etabliert.

Prof. Dr. Burkhard Helpap (1982 - 2003)
Rasante Zunahme des Eingangsvolumens in der Histologie und Zytologie (letzteres v.a. auch durch die gynäkologische Vorsorgeuntersuchung). Einführung der Immunhistochemie. Die Uro-Pathologie (insbesondere Prostata-Pathologie) wird diagnostischer Schwerpunkt des Instituts. Die Obduktionszahlen sinken kontinuierlich.

Prof. Dr. Christian Fellbaum (2003 - 2018)
2008 Umzug in den Neubau des Laborgebäudes, welches dem eigentlichen Klinikumsgebäude vorgelagert ist. Die malignen Lymphome (Tumoren des lymphatischen Gewebes, insbesondere der Lymphknoten) werden weiterer Diagnostik-Schwerpunkt.

PD Dr. Joachim Böhm (seit 2018)
Nun wird die Hämatopathologie (Krankheiten des blutbildenden Knochenmarks) ein weiterer diagnostischer Schwerpunkt. Im Jahr 2020 folgt die Erweiterung des diagnostischen Spektrums um die Molekularpathologie durch Teilhabe von Dr. Böhm und Dr. Oehler an der neu gegründeten "Teilgemeinschaftspraxis Molekularpathologie Baden-Württemberg".

KD Dr. Michael Reinehr (seit 2024)

Zertifiziert nach DIN ISO 9001

Zertifiziert nach DIN ISO 9001

Von ZS ZertSozial (Zertifizierungs- und Prüfinstitut für Fachpersonal und Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens) wurden Institut und angeschlossene Praxis für Pathologie nach ISO 9001 zertifiziert.

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