Institut für Krankenhaushygiene & Infektionsprävention (I.K.I.P.)

Die Infektionsprävention ist eine der Säulen der Patienten- und Mitarbeitersicherheit

Im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz erfolgt nach Infektionsschutzgesetz, Medizinhygieneverordnung des Landes Baden-Württemberg sowie den Vorgaben der Kommission für Krankenhaushygiene (KRINKO) am Robert-Koch-Institut (RKI) die Beratung der Kliniken und Institute des GLKN in der Umsetzung der Infektionspräventionsmaßnahmen durch das Institut für Krankenhaushygiene & Infektionsprävention (IKIP), unter der Leitung von Dr. med. Stefan Bushuven.

Die Kernaufgaben des Instituts sind in Abstimmung mit den jährlich mehrfach tagenden Hygienekommissionen des Verbundes die Beratung der medizinischen und nicht-medizinischen Fachbereiche in krankenhaushygienischen Fragestellungen. Grundlagen hierfür sind die IT-gestützte Überwachung auf Infektionserkrankungen und multiresistente Bakterien, die Schulungen und Beratung von Fachpersonal, Patienten und Angehörigen bei Infektionserkrankungen und die Schulung der Reinigungskräfte der HBH Service GmbH.

Ferner findet eine enge Kooperation mit den mikrobiologischen Instituten des Landkreises, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie übergreifenden Arbeitsgruppen, wie dem MRE Netzwerk, statt.

Das Team des IKIP

Aufgaben des IKIP

Überwachung von Infektionserkrankungen und fachliche Beratung

Das Fachpersonal des IKIP berät Behandelnde, Angehörige und Patienten vor und bei Auftreten bestimmter Infektionserkrankungen. Hierbei kann es sich um Bakterien, Viren wie auch Parasiten handeln, die bestimmte Maßnahmen erforderlich machen.

Statistiken zur Qualitätssicherung werden mittels PC-gestützter Systeme erzeugt und fachübergreifend in den Hygienekommissionen sowie im Abgleich mit anderen Krankenhaushygienikern des QuMIK-Verbundes ausgewertet. Die aus nationalen Empfehlungen und ortbezogenen Statistiken abgeleiteten Maßnahmen folgen Behandlungspfaden, die bei Bedarf an den Bedürfnissen des jeweiligen Patienten angepasst werden können. Die Ergebnisse der Risikoanalysen und der Beratungen dienen den Klinikleitungen sowie den Institutionen des GLKN zur Entscheidungshilfe in medizinhygienischen Fragestellungen.

Hygiene-Management durch Schulungen

Unser Fachpersonal führt für die Mitarbeiter im GLKN turnusmäßige Pflichtschulungen an allen Standorten durch. Die etablierten Hygieneregeln werden erörtert und aufgefrischt sowie Neuerungen vermittelt. Durch das stetige Fortbilden durch redundante Angebote wie E-Learning, Online-Schulungen werden die Präsenzveranstaltungen unterstützt.

Qualitätssicherung und Prozessanalyse

Unser Fachpersonal führt je nach Risikoprofil des Bereichs regelmäßige Begehungen und begleitende Supervisionen des tätigen Fachpersonals sowie Prozessanalysen durch. Hierzu zählen vor allem die Compliance-Beobachtungen im Rahmen der „Aktion Saubere Hände“ (HBK Singen: Bronzezertifikat/Klinikum Konstanz: Silberzertifikat). Weiterhin führen Mitarbeitende des IKIP bei Bedarf Prozess-, Schadensfall und Situationsanalysen nach ÖNORM 4903 und ISO 31000 durch.

Infektiologe und Rationaler Einsatz von Antibiotika

Eine der Kernaufgaben des Instituts ist die Schulung und Beratung ärztlichen Fachpersonals zum Einsatz antimikrobieller Substanzen (Antibiotika, Antiinfektiva). Hintergrund ist die Zunahme des Anteils an multiresistenten Erregern sowohl beim Menschen, aber auch bei Tieren und in der Umwelt. Ziel der Maßnahme des „Antibiotic-Stewardship“ ist ein rational bestimmter Einsatz dieser Medikamente, abgestimmt auf den Patienten und die jeweiligen Mikroorganismen, um eine weitere Resistenzbildung zu reduzieren.

Hierzu führen Fachkräfte des Instituts in enger Kooperationen mit den Infektionsmedizinern und Pharmazeuten des GLKN sowie beaufsichtigender Behörden sowohl qualitätssichernde Maßnahmen, Einzelfall-Beratungen als auch Schulungen durch. Ferner besteht eine enge Kooperation zum MRE-Netzwerk des Landkreises Konstanz.

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die Mitarbeitenden des Instituts gestalten aktiv die Aus- Fort- und Weiterbildung einer großen Zahl von Fachkräften im klinischen Alltag sowie Personen in Ausbildung an der Akademie für Gesundheitsberufe. Im Institut wird einmal jährlich der 40-stündige Kurs „Hygienebeauftragte im Pflegerischen Dienst“, der sogenannte „Link-Nurse“-Kurs durchgeführt.

Ferner nehmen Personen im IKIP als Ausbildende an Fortbildungen von NOTIS e.V. teil, z.B. in Reanimations- und Dysphagie-Kursen.

Anmeldungen für Link-Nurse:
Sigrid Lemke, E-Mail

Wissenschaft

Das Personal im IKIP führt unter Förderung durch die Erika-und-Werner-Messmer-Stiftung in Radolfzell eine Reihe von Forschungsprojekten und wissenschaftliche Studien zu den Themenbereich der Infektionsprävention, Patienten- und Mitarbeitersicherheit, Medizindidaktik und Medizinethik durch. Kooperationspartner sind die Universitäten Freiburg, München (LMU), Regensburg, Würzburg und Göttingen. Die Arbeiten erfolgen nach strikten Protokollen und Vorgaben der Deklaration von Helsinki sowie nach Begutachtung durch die jeweiligen Ethikkommissionen.

Publikationsverzeichnis

Mitarbeit und Praktika

Für externe Praktikanten und Hospitation

Sie möchten bei uns hospitieren und unsere Arbeit kennenlernen?
Sie benötigen ein Praktikum in der Krankenhaushygiene für die Aus-, Fort- oder Weiterbildung?

Bitte nehmen Sie Kontakt zu unserem Sekretariat auf.

Für Hygienefachkräfte und Fachkräfte in Ausbildung

Sie möchten bei uns hospitieren und unsere Arbeit kennenlernen?
Sie benötigen ein Praktikum in der Krankenhaushygiene für die Weiterbildung zur Hygienefachkraft?

Bitte nehmen Sie Kontakt zu unserem Sekretariat auf.

Für ärztliches Personal und Medizinstudierende

Sie möchten bei uns hospitieren und unsere Arbeit kennenlernen?
Sie benötigen ein Praktikum oder eine Famulatur in der Krankenhaushygiene für das Studium oder Weiterbildung?

Bitte nehmen Sie Kontakt zu unserem Sekretariat auf.

Informationen zu Multiresistenten Erregern

Hygiene-Screening am GLKN

Schon bei der Aufnahme in unsere Kliniken befragen wir Patienten nach ihrem Risikopotenzial auf resistente Erreger. Kontakte zum Gesundheitsdienst, Pflegebedürftige oder zu Menschen, bei denen ebenfalls resistente Erreger in vergangener Zeit nachgewiesen wurden, Harnableitungssysteme, chronische Wunden oder stattgehabte Infektionen. Zur Risikogruppe gehören auch Patienten, die eine Reise in oder aus folgenden Gebieten stammen: Ost- und Südeuropa, Nordafrika und Asien da resistente Krankheitserreger in diesen Gebieten sehr häufig vorkommen können. Daraus leiten wir standarisierte und automatisierte Mechanismen ab, wie z. B. das Abstreichen auf MRSA-Erreger.

MRSA

Wo kommt MRSA her?

MRSA bedeutet „Methicillin resistenter Staphylokokkus aureus“. Hiermit sind Bakterien gemeint, die gegen Penicilline immun sind.
MRSA existierten bereits zur Steinzeit, sind also keine „neue“ Entwicklung. Mit der Einführung von Antibiotika in Medizin und Tierzucht wurden allerdings andere Bakterien abgetötet, so dass sich MRSA aufgrund seines Überlebensvorteils vermehren und verbreiten konnte.

Heute findet man MRSA nun vor allem in Krankenhäusern und in der Massentierhaltung.

Das Bakterium kommt jedoch überall vor, so dass 1-2 Personen von 100 mit MRSA besiedelt sind.

Bild: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), 2009, ID18168
Bild: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), 2009, ID18168

Wie verbreitet sich MRSA?

Staphylokokken („Stafülokocken“) gehören zu den normalen Bakterien auf der Haut und den Schleimhäuten der Nase (v.a. Nasenvorhof) und verbreiten sich von Mensch zu Mensch vor allem über die Hände. Die Bakterien sind nicht krankmachender als ihre „normalen“ Verwandten, die Behandlung von MRSA ist aber fordernder. Aus diesem Grund werden Patienten mit MRSA-Nachweis getrennt von anderen Patienten untergebracht. Da ca. 0,5−2 % der Bevölkerung mit MRSA besiedelt sind, werden anhand einer Checkliste bestimmte Patienten im Krankenhaus bei Aufnahme auf MRSA untersucht.

Was kann ich tun, damit ich keinen MRSA bekomme?

Die regelmäßige Händedesinfektion ist im Krankenhaus die beste Maßnahme, um die Verbreitung von MRSA zu verhindern. Außerhalb des Krankenhauses reicht das gründliche Händewaschen mit Seife vollkommen aus.

Desinfizieren Sie sich die Hände,

  • bevor Sie das Patientenzimmer betreten und verlassen,
  • bevor sie Verbände oder Wunden berühren,
  • nach jedem Toilettengang,
  • vor und nach dem Essen,
  • nach den Husten, Niesen, Schnäuzen.

Unser Personal leitet Sie gerne in der Händedesinfektion an − bitte fragen Sie nach!

Brauche ich wirklich Schutzkleidung?

Da das Krankenhauspersonal zu sehr vielen Patienten Kontakt hat, trägt es bei bestimmten Tätigkeiten Überbekleidung über der Arbeitskleidung.

Auch Besucher können Ihre Kleidung mit einem Kittel so vor einer Besiedlung schützen. Handschuhe sind nur bei erwartetem Kontakt zu Sekreten nötig. Jeder Besuch setzt eine gründliche Händedesinfektion voraus.

Die Mund-Nasenbedeckung ist nur dann notwendig, wenn der Patient den MRSA in den Atemwegen trägt und durch Niesen oder Husten verbreitet. Die Hinweisschilder an der Tür zeigen Ihnen, ob Sie Schutzkleidung und einen Mundschutz brauchen oder nicht.

Bitte nehmen Sie unbedingt Kontakt mit dem Stationspersonal auf, bevor sie das Zimmer betreten, damit Sie richtig eingewiesen werden können.

Dürfen MRSA-Patienten das Zimmer verlassen?

MRSA ist keine Seuche und verbreitet sich weniger stark als Masern oder Grippe. Natürlich dürfen diese Patienten das Zimmer verlassen und z.B. ins Café oder in den Park gehen, wenn Sie folgende Regeln beachten:

  1. Wenden Sie die korrekte Händedesinfektion an!
  2. Tragen Sie frische Kleidung!
  3. Nutzen Sie möglichst nur ihr WC auf dem Zimmer.

In bestimmten Fällen werden die Patienten gebeten, einen Mund-Nasenschutz zu tragen.

Wie werde ich den MRSA wieder los?

MRSA-positive Patienten werden zur Entfernung des Bakteriums von der Haut und aus Nase wie folgt behandelt:

Für 5 Tage:

  • 1 x pro Tag Duschen und Haarwäsche mit Spezial-Duschgel und Spezial -Shampoo.
  • Behandlung beider Nasenvorhöfe mit spezieller Nasensalbe (3x/Tag) und wenn möglich Mundspülung mit spezieller Spüllösung.
  • Wechsel der Kleidung und Bettwäsche 1x/Tag.
  • Wechsel der Zahnbürste nach jeder Zahn- oder Zahnprothesenreinigung.

Anschließend für 2 Tage:

  • Keine speziellen Maßnahmen

Anschließend für 3 Tage:

  • Täglich mikrobiologische Abstriche von Nase, Rachen, Leiste, Achseln durch medizinisches Personal
    (z.B. beim Hausarzt oder im Krankenhaus).
  • Sollte ein Test weiterhin eine Besiedlung mit MRSA nachweisen, wiederholt sich das Schema unter begleitender ärztlicher Beratung.

Wie geht es daheim weiter?

Wenn Patienten mit MRSA-Nachweis aus dem Krankenhaus entlassen werden, stellen sich sehr viele Fragen.

MRSA ist kein Seuchenkeim und stellt keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar.
Daher werden außerhalb von Krankenhäusern keine besonderen Maßnahmen getroffen.

Problemlos sind:

  • Sport, Schul- und Kindergartenbesuch,
  • Besuch von Schwimmbädern und Saunen,
  • Kontakt zu Haustieren,
  • Oberflächlicher (z.B. Händeschütteln, Umarmungen), intensiver (Leben im gleichen Haushalt) und sexueller Körperkontakt.

Wenn im Umfeld jedoch Risiko-Patienten leben, bieten wir Ihnen eine individuelle Beratung an.
Zum Beispiel bei:

  • Patienten mit offenen Wunden,
  • Patienten unter aktiver Chemotherapie,
  • Patienten mit abgeschwächter Immunabwehr,
  • Patienten mit liegenden Kathetern (z.B. Dialyse),
  • Säuglinge, Kinder.

Sehr häufig bestehen Unsicherheiten im Umgang mit Kindern, Säuglingen, Schwangeren und pflegebedürftigen Angehörigen, wenn Patienten mit MRSA-Nachweis wieder nach Hause kommen. Hierzu beraten wir Sie individuell!

MRGN

Was ist MRGN?

MRGN bedeutet „Multi resistente Gram-negative Bakterien“. Hiermit sind über 100 verschiedene Arten Bakterien des Magen-Darm-Traktes gemeint, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika immun sind.

MRGNs treten in den letzten Jahren immer stärker auf. Mit der Einführung von Antibiotika in Medizin und Tierzucht werden andere Bakterien abgetötet, so dass sich MRGN aufgrund der Unempfindlichkeit vermehren und verbreiten können.

Heute findet man MRGN vor allem in Krankenhäusern und in der Massentierhaltung. Sie kommen aber überall vor.

Bild: CDC/Sarah Bailey Cutchin, 2016
Bild: CDC/Sarah Bailey Cutchin, 2016

Wie verbreitet sich MRGN?

MRGN-Keime leben vor allem im Magen-Darm-Trakt und werden vor allem durch mangelnde Händehygiene übertragen.
Die Bakterien sind nicht krankmachender als ihre „normalen“ Verwandten, die Behandlung von MRGN ist aber fordernder. Aus diesem Grund werden Patienten mit einer Besiedlung mit speziellen MRGN in bestimmten Fällen von anderen Patienten getrennt untergebracht.

Da ca. 0,5 bis 8 von 100 Personen Träger von MRGN sind, werden alle Patienten im Krankenhaus bei Aufnahme mit einer Checkliste auf MRGN untersucht.

Was kann ich tun, damit ich keinen MRGN bekomme?

Die regelmäßige Händedesinfektion mit Alkohol ist im Krankenhaus die beste Maßnahme, die Verbreitung von MRGN zu verhindern.
Außerhalb des Krankenhauses reicht das gründliche Händewaschen mit Seife vollkommen aus.

Desinfizieren Sie sich die Hände

  • bevor Sie das Patientenzimmer verlassen,
  • bevor Sie das Patientenzimmer betreten,
  • nach jedem Toilettengang,
  • nach dem Versorgen von Schmutzwäsche,
  • vor dem Berühren eigener Wunden/Verbände,
  • vor und nach dem Essen.

Unser Personal leitet Sie gerne in der Händedesinfektion an!

Brauche ich wirklich Schutzkleidung?

Da das Krankenhauspersonal zu sehr vielen Patienten Kontakt hat, trägt es je nach Situation Überbekleidung über der Arbeitskleidung.

Auch Besucher können Ihre Kleidung mit Schutzkleidung so vor einer Besiedlung schützen. Handschuhe sind nur bei erwartetem Kontakt zu Sekreten nötig. Dies setzt eine gründliche Händedesinfektion voraus.

Die Mund-Nasenbedeckung ist nur dann notwendig, wenn der Patient MRGN in den Atemwegen trägt und durch Niesen oder Husten verbreitet. Die Hinweisschilder an der Tür zeigen Ihnen, ob Sie Schutzkleidung und einen Mundschutz brauchen oder nicht.

Bitte nehmen Sie unbedingt Kontakt mit dem Stationspersonal auf, bevor sie das Zimmer betreten, damit Sie richtig eingewiesen werden können.

Dürfen MRGN-Patienten das Zimmer verlassen?

MRGN ist keine Seuche und verbreitet sich weniger stark als Masern oder Grippe!

Natürlich dürfen diese Patienten das Zimmer verlassen und z.B. ins Café oder in den Park gehen, wenn Sie folgende Regeln beachten:

  • Wenden Sie die Händedesinfektion an.
  • Tragen Sie frische Kleidung.
  • Nutzen Sie nach Möglichkeit das WC auf ihrem Zimmer.

Es gibt bestimmte Ausnahmefälle, die wir individuell mit betroffenen Patienten besprechen.

Wie werde ich den MRGN wieder los?

Es gibt derzeit kein Schema, mit dem die Besiedelung des Darms mit MRGN behandelt wird. Häufig hilft sich die Natur selbst, wenn der Patient keine Antibiotika mehr erhalten muss und sich der Magen-Darm-Trakt wieder erholt. Auf diese Weise „verschwindet“ der MRGN häufig nach mehreren Wochen wieder von allein.

Was bedeutet 2-, 3-, 4-MRGN?

MRGN werden nach den Antibiotika-Gruppen, gegen die sie unempfindlich sind eingeteilt. Je höher die MRGN Zahl, desto mehr Antibiotika-Gruppen wirken nicht.

Da bei 4-MRGN entsprechend nur noch wenige Antibiotika wirken, können bei bestimmten Bakterienarten (Acinetobacter spp; Klebsiella spp.) besondere Maßnahmen erforderlich sein.

MRGN und Kinder, Säuglinge, Schwangere und stark vorerkrankte Personen

Sehr häufig bestehen Unsicherheiten im Umgang mit Kindern, Säuglingen, Schwangeren und pflegebedürftigen Angehörigen, wenn Patienten mit MRGN-Nachweis wieder nach Hause kommen.

Wie geht es daheim weiter?

Wenn Patienten mit MRGN-Nachweis aus dem Krankenhaus entlassen werden, stellen sich sehr viele Fragen. MRGN ist kein Seuchenkeim und stellt keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Daher werden außerhalb von Krankenhäusern keine besonderen Maßnahmen getroffen.

Problemlos sind

  • Sport und andere Freizeitaktivitäten,
  • Schul- und Kindergartenbesuch,
  • Kontakt zu Haustieren,
  • Besuch von Schwimmbädern und Saunen,
  • oberflächlicher (z.B. Händeschütteln, Umarmungen), intensiver (Leben im gleichen Haushalt) und sexueller Körperkontakt.

Wenn im Umfeld jedoch Risiko-Patienten leben, bieten wir Ihnen eine individuelle Beratung an.

  • Patienten mit offenen Wunden.
  • Patienten unter aktiver Chemotherapie.
  • Patienten mit abgeschwächter Immunabwehr.
  • Patienten mit liegenden Kathetern (z.B. Dialyse).

VRE

VRE wo kommen die her?

VRE bedeutet „Vancomycin-Resistente-Enterokokken“. Hiermit sind Bakterien des Magen-Darm-Traktes gemeint, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika unempfindlich sind und auf Oberflächen sehr lange überleben können.

VRE treten in den letzten Jahren immer stärker auf. Mit der Einführung von Antibiotika in Medizin und Tierzucht werden andere Bakterien abgetötet, so dass sich VRE aufgrund eines Überlebensvorteils vermehren und verbreiten können.

Heute findet man VRE vor allem in Transplantations- und Blutkrebszentren.

Bild: CDC/Antibiotic Resistance Coordination and Strategy Unit, 2013
Bild: CDC/Antibiotic Resistance Coordination and Strategy Unit, 2013

VRE – wie verbreiten die sich?

VRE-Keime leben vor allem im Magen-Darm-Trakt und werden vor allem durch mangelnde Händehygiene übertragen. Die Bakterien sind nicht krankmachender als ihre „normalen“ Verwandten, die Behandlung von VRE ist aber schwieriger. Aus diesem Grund werden Patienten mit Nachweis von VRE von anderen Patienten getrennt untergebracht und behandelt.

Was kann ich tun, damit ich keinen VRE bekomme?

Die regelmäßige Händedesinfektion mit Alkohol ist im Krankenhaus die beste Maßnahme, die Verbreitung von VRE zu verhindern.
Außerhalb des Krankenhauses reicht das gründliche Händewaschen mit Seife vollkommen aus.

Desinfizieren Sie sich die Hände

  • bevor Sie das Patientenzimmer verlassen,
  • bevor Sie das Patientenzimmer betreten,
  • nach jedem Toilettengang,
  • nach dem Versorgen von Schmutzwäsche,
  • vor Kontakt zu eigenen Verbänden,
  • vor und nach dem Essen.

Unser Personal leitet Sie gerne in der Händedesinfektion an!

Brauche ich wirklich Schutzkleidung?

Da das Krankenhauspersonal zu sehr vielen Patienten Kontakt hat, trägt es je nach Situation Überbekleidung über der Arbeitskleidung.

Auch Besucher können Ihre Kleidung mit Schutzkleidung so vor einer Besiedlung schützen.

Ein Mund-Nasenschutz („OP-Maske“) ist nicht notwendig.

Dürfen VRE-Patienten das Zimmer verlassen?

VRE ist keine Seuche und verbreitet sich weniger stark als Masern oder Grippe!

Natürlich dürfen diese Patienten das Zimmer verlassen und z.B. ins Café oder in den Park gehen, wenn Sie folgende Regeln beachten:

  • Wenden Sie die Händedesinfektion an.
  • Tragen Sie frische Kleidung.
  • Nutzen Sie nach Möglichkeit das WC auf ihrem Zimmer.

Es gibt bestimmte Ausnahmefälle, die wir individuell mit betroffenen Patienten besprechen.

Wie werde ich den VRE wieder los?

Es gibt derzeit kein Schema, mit dem die Besiedelung des Darms mit VRE behandelt wird. Häufig hilft sich die Natur selbst, wenn der Patient keine Antibiotika mehr erhalten muss und sich der Magen-Darm-Trakt wieder erholt.  Auf diese Weise „verschwindet“ der VRE häufig nach mehreren Wochen wieder von allein.

VRE und Kinder, Säuglinge, Schwangere und stark vorerkrankte Personen

Sehr häufig bestehen Unsicherheiten im Umgang mit Kindern, Säuglingen, Schwangeren und pflegebedürftigen Angehörigen, wenn VRE-besiedelte Patienten wieder nach Hause kommen.

Hierzu beraten wir Sie individuell!

Wie geht es mit VRE-Patienten daheim weiter?

Wenn VRE-Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden, stellen sich sehr viele Fragen. VRE ist kein Seuchenkeim und stellt keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Daher werden außerhalb von Krankenhäusern keine besonderen Maßnahmen getroffen.

Problemlos sind

  • Sport und andere Freizeitaktivitäten,
  • Schul- und Kindergartenbesuch,
  • Kontakt zu Haustieren,
  • Besuch von Schwimmbädern und Saunen,
  • oberflächlicher (z.B. Händeschütteln, Umarmungen), intensiver (Leben im gleichen Haushalt) und sexueller Körperkontakt.

Wenn im Umfeld jedoch Risiko-Patienten leben, bieten wir Ihnen eine individuelle Beratung an.

  • Patienten mit offenen Wunden.
  • Patienten unter aktiver Chemotherapie.
  • Patienten mit abgeschwächter Immunabwehr.
  • Patienten mit liegenden Kathetern (z.B. Dialyse).

Clostridioides

Woher kommen Clostridioides?

„Clostridioides difficile“ sind stäbchenförmige Bakterien mit der Fähigkeit sogenannte Sporen zu bilden. Diese Sporen sind „gepanzerte Kapseln“, so dass das Bakterium auch unter widrigsten Umständen in der Umwelt überleben kann.

Bei gesunden Personen verursachen Clostridioides nur selten Probleme, da die eigene Darmflora diese Bakterien verdrängt.

Bei Personen, die bestimmte Antibiotika und magensäurehemmenden Medikamente einnehmen kann es sein, dass die Darmflora so geschädigt wird, dass sich die Clostridioides im Darm vermehren können.

Bild: CDC/Antibiotic Resistance Coordination and Strategy Unit 2013
Bild: CDC/Antibiotic Resistance Coordination and Strategy Unit 2013

Was passiert im Darm?

Wenn sich Clostridioides im Darm vermehren produzieren sie bestimmte Giftstoffe (Toxine), die die Darmwand zersetzen und zu übel riechenden, teilweise blutigen Durchfällen, führen können.

Säuglinge haben eine Immunität gegen diese Toxine, so dass sie keine Symptome entwickeln.

Schwere Durchfälle können bei vorerkrankten Patienten allerdings sehr bedrohlich werden. Melden Sie sich bei einem Krankenhausaufenthalt oder bei einer Antibiotikatherapie daher immer wenn Sie Durchfälle entwickeln.

Was kann ich tun, damit ich keine Clostridioides bekomme oder übertrage?

Die regelmäßige Händedesinfektion mit Alkohol ist im Krankenhaus die beste Maßnahme, die Verbreitung von VRE zu verhindern. Bei Clostridioides sollten Sie zusätzlich die Hände waschen, da die Sporen gegen die normalen Desinfektionsmittel immun sind.

Desinfizieren Sie sich die Hände

  • bevor Sie das Patientenzimmer verlassen,
  • bevor Sie das Patientenzimmer betreten,
  • nach jedem Toilettengang,
  • nach dem Versorgen von Schmutzwäsche,
  • vor und nach dem Essen.

Unser Personal leitet Sie gerne in der Händedesinfektion an!

Um eine Entwicklung von Clostridioides zu begrenzen, sollten sie folgende Medikamente nur unter Anleitung ihres Arztes und keinesfalls selbständig einnehmen:

  • Antibiotika.
  • Magensäurehemmende Medikamente (> 7 Tage) wie Pantoprazol oder Omeprazol.

Brauchen wir Schutzkleidung?

Da das Krankenhauspersonal zu sehr vielen Patienten Kontakt hat, trägt es Überbekleidung über der Arbeitskleidung.

Auch Besucher können Ihre Kleidung mit Schutzkleidung so vor einer Besiedlung schützen.

Dürfen Patienten mit Clostridioides das Zimmer verlassen?

Solange Sie unter Durchfällen leiden, bitten wir Sie auch zu ihrer eigenen Sicherheit das Zimmer nicht zu verlassen. Hintergrund ist, dass die Durchfälle mitunter schwere Kreislauf-Probleme verursachen können oder eine Übertragung über Gemeinschafts-WCs erfolgen kann.

Wenn die Durchfälle mehr als zwei Tage abgeklungen sind, dürfen Sie das Zimmer nach einer gründlichen Händedesinfektion – gefolgt von einer Händewaschung – verlassen.

Es gibt bestimmte Ausnahmefälle, die wir individuell mit betroffenen Patienten besprechen

Wie werde ich die wieder los?

Clostridioides Infektionen verschwinden mit der Zeit häufig von allein. Kommt es jedoch zu immer wiederkehrenden Infektionen, kann ein spezielles Antibiotika-Schema angewendet werden, welches die wiederkehrende Infektion behandelt.

Clostridioides und Kinder, Säuglinge, Schwangere und stark vorerkrankte Personen

Sehr häufig bestehen Unsicherheiten im Umgang mit Kindern, Säuglingen, Schwangeren und pflegebedürftigen Angehörigen, wenn Patienten mit Clostridioides wieder nach Hause kommen.

Säuglinge haben eine natürlich Immunität gegen die Bakterien, so dass es bei diesen keine Gefährdung gibt. Diese Immunität geht mit zunehmendem Alter jedoch verloren.

Im Umgang mit der Erkrankung daheim beraten wir Sie individuell!

Wie geht es daheim mit Clostridioides weiter?

Wenn Clostridioides -Patienten aus dem Krankenhaus entlassen werden, stellen sich sehr viele Fragen. Clostridioides sind keine Seuchenkeime und stellen keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Daher werden außerhalb von Krankenhäusern keine besonderen Maßnahmen getroffen. Sobald die Durchfälle mehr als drei Tage abgeklungen sind, können Sie wieder alle Aktivitäten des täglichen Lebens aufnehmen.

Wenn im Umfeld Risiko-Patienten leben, bieten wir Ihnen eine individuelle Beratung an

  • Patienten unter Antibiotika-Therapie.
  • Patienten unter aktiver Chemotherapie.
  • Patienten mit abgeschwächter Immunabwehr.
  • Patienten mit liegenden Kathetern (z.B. Dialyse).

Informationen zu Infektionserkrankungen

Noroviren

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COVID/SARS-COV-2

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Influenza

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RSV

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Aktuelle Veranstaltungen

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