HBK Singen: Inklusives Krankenhaus geht weiter

18. Jan 2018

Erfolgreiche Projektpartnerschaft zwischen Caritasverband Singen-Hegau und dem Klinikum Singen

Zur Projektgruppe, „Inklusives Krankenhaus“ gehörten: Gisela Zoder (Projektleitung/Caritas), Dagmar Hanßler (Projektbeauftragte/Caritas), Petra Graf (Angehörigenvertreterin/Caritas), Manuela Knoll, Ines Hüther und Reinhard Stark (alle aus verschiedenen Wohnbereichen der Caritas), Martina Kaiser (Caritas, Leitung Verbund ambulantes Wohnen), Karin Schmitt (Vorstand Caritas), Pflegedirektorin Petra Jaschke-Mülller (GLKN), ihre Stellvertreterin Martina Feldhaus (GLKN), Gabriele Schlicht-Steiner (Unterstützte Kommunikation, Hegau-Jugendwerk), Franz Götz (Arbeitssicherheit HBK Singen) und Andrea Jagode (Unternehmenskommunikation GLKN). Kompetente Unterstützung erfuhr das Projekt durch die Behindertenbeauftragten der Stadt Singen, Helga Schwall und Klaus Wolf, und durch Oswald Ammon, Behindertenbeauftragter für den Landkreis Konstanz.

(Singen). Mit einem bunten und unterhaltsamen Abschlussfest wurde im Januar das erfolgreiche Ende des Projektes "Inklusives Krankenhaus" gefeiert. Vor rund einem Jahr hatten der Caritasverband Singen-Hegau und das Klinikum Singen auf Initiative der Caritas eine Projektpartnerschaft gegründet, mit dem Ziel die stationäre Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderung für beide Seiten zu erleichtern - und wo notwendig, auch zu verbessern. Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg war eine Schulungs-, Bildungs- und Lernpartnerschaft realisiert worden.

Bei der Abschlussveranstaltung wurde das Projekt - die Idee, die dahinter steht, der Inhalt und Ablauf und sowie einzelne Projektbausteine vorgestellt und berichtet, wie es weiter gehen soll. Durch den Nachmittag führte mit Unterstützung vieler Kolleginnen und Betroffenen die Projektbeauftragte Gisela Zoder vom Caritasverband. Die Projektbausteine umfassten Schulungen für die Menschen mit Behinderung, aber auch für das Klinikpersonal, um Ängste und Unsicherheiten auf beiden Seiten zu nehmen, ein Klinikcheck (Wie behindertengerecht ist das Singener Klinikum?), das Erarbeiten von Hilfsmittel für die nonverbale Kommunikation und das Erstellen von Überleitungsbögen vom Heim in das Krankenhaus mit Detailwissen zu den Besonderheiten des jeweiligen Patienten. Ein Höhepunkt des Projektes für die Heimbewohner der Caritas war der Besuch im Krankenhaus, wo es darum ging, die Angst vor der Einrichtung zu verlieren und mit dem Krankenhaus vertraut zu werden. Dass dies dank der verständnisvollen und offenen Begegnung mit den Klinikumsmitarbeitern geglückt ist, berichteten die Betroffenen lebhaft und eindrücklich. Auch die bessere Vernetzung zwischen beiden Institutionen, die gemeinsame Erarbeitung eines Leitfadens sowie die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Klinikseelsorge gehören zu den positiven Ergebnissen der einjährigen Projektarbeit. Als sichtbares Ergebnis übergab Gisela Zoder an die Pflegedirektion die Handreichung „Händel mein handicap“ („händel“ als eingedeutschte Version von „to handle“ engl. ) zur Weitergabe an alle Stationen.

Gisela Zoder und ihre Kolleginnen vom Caritas-Verband freuten sich, im Gesundheitsverbund einen starken Partner gefunden zu haben. Der Verband stieß mit seinem Anliegen bei Petra Jaschke-Müller, Gesamtpflegedirektorin, auf offene Ohren, lobte GLKN Geschäftsführer Peter Fischer bei seiner Begrüßung im Turmsaal des Singener Klinikums. Wolfgang Heintschel, Geschäftsführer des Caritasverbands, dankte für die gute Zusammenarbeit zwischen beiden Einrichtungen zum Wohle der Menschen mit Behinderung. Das Resümee aller Beteiligten am Abschlussfest: „Es war zwar viel Arbeit, aber es hat Spaß gemacht, viel gebracht und zu schönen Begegnungen geführt“. Diese schönen Begegnungen konnten beim abschließenden Umtrunk fortgesetzt und vertieft werden.

Die ersten sichtbaren Ergebnisse im Klinikum sind beispielsweise die neue Wegebeschilderung für Rollstuhlfahrer und die Fortbildungsreihe „Inklusives Krankenhaus - Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung“ im Fort- und Weiterbildungsprogramm der Akademie für Gesundheitsberufe im GLKN. Hierzu gibt es am 6. Februar die nächste Fortbildungsveranstaltung für Klinikumsmitarbeiter (bitte separate Ausschreibung beachten).
Noch ist nicht alles erreicht, Verbesserungsbedarf gibt es beispielsweise im Krankenhaus beim Wegeleitsystem für sehbehinderte Menschen. Auch konnten nicht genügend Ehrenamtliche gefunden werden, die Zeit und Lust haben, behinderten Menschen im Krankenhaus beizustehen. Deswegen gibt es das Anschlussprojekt „Zweite Hilfe inklusive“, das Martina Kaiser von der Caritas (Leitung Ambulantes Wohnen) abschließend vorstellte. Es soll ein Besuch- und Begleitdienst für Menschen mit Behinderung aufgebaut werden. Ein erstes Treffen fand bereits im Januar statt, die Resonanz war erfreulich – es geht also inklusiv weiter!

Weitere Bilder vom Abschlussfest finden Sie in unserer Bildergalrie zum Thema.

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