HBK Singen: Ausbau der Neuro­chirurgie am Hegau-Bodensee-Klinikum

03. Jun 2025

Investition in Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität und Zukunftsfähigkeit

(Singen) Die Neurochirurgie am Hegau-Bodensee-Klinikum Singen (HBK) wird zur eigenständigen Klinik weiterentwickelt. Der Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) setzt damit ein klares Signal für eine langfristige, leistungsstarke und patientenzentrierte Versorgung in der Region. Mit dem strukturellen Aufbau geht eine gezielte Investition in personelle Ressourcen und Medizintechnik einher. Ziel ist es, die Versorgung auf höchstem fachlichem Niveau dauerhaft sicherzustellen.

„Wir investieren in Strukturen, die die regionale Versorgung sichern und wirtschaftlich tragfähig sind – heute und mit Blick auf die kommenden Jahre“, betont GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber. „Die Klinik für Neurochirurgie sichert die Behandlung von anspruchsvollen und lebensbedrohlichen Notfällen und versorgt Patienten bei akuten komplexen Erkrankungen."

Operation an einer Wirbelsäule im Schlüssellochverfahren (Bild: GLKN)
Operation an einer Wirbelsäule im Schlüssellochverfahren (Bild: GLKN)

Die neue Klinik für Neurochirurgie wird von Prof. Dr. Sven Gläsker geleitet und bietet ein breites Spektrum an Eingriffen – von der Tumorchirurgie über funktionelle Neurochirurgie bis zur Notfallversorgung bei schweren Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen. Als Teil des regionalen Traumazentrums am Hegau-Bodensee-Klinikum ist die Abteilung fester Bestandteil der 24/7-Versorgung. Das bedeutet: Das Team steht rund um die Uhr zur Verfügung – auch nachts und am Wochenende. Eine echte Versorgungssicherheit, die vielen Regionen fehlt.

„In der modernen Neurochirurgie ist Teamarbeit entscheidend“, sagt Prof. Dr. Gläsker. „Unsere Patientinnen und Patienten profitieren davon, dass alle relevanten Disziplinen eng miteinander verzahnt sind – medizinisch wie menschlich.“ Mit der Klinik hat der GLKN Strukturen geschaffen, um spezialisierte Eingriffe – von minimalinvasiven Wirbelsäulenoperationen bis zur Behandlung seltener Tumore – in regionaler Nähe auf höchstem Niveau durchzuführen. Das Team der Neurochirurgie wurde im Laufe der letzten zwei Jahre gezielt um Ärzte erweitert, deren Expertise die Bedürfnisse der regionalen Versorgung unterstützen. Seit dem Beginn des Ausbaus der Sektion wurden über 1000 Eingriffe durchgeführt – darunter mikrochirurgische Tumorentfernungen, Wirbelsäulenoperationen und funktionelle Eingriffe wie die Implantation von Nervenstimulatoren. 

Eine besondere Rolle spielt dabei die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit mit Anästhesie, Radiologie, Onkologie, Neurologie, Pädiatrie, Pflege und Sozialdienst. Die neue Klinikstruktur bündelt Expertise, vermeidet unnötige Eingriffe und reduziert durch integrierte Abläufe sowohl Risiken als auch Folgebehandlungen – ein klarer Vorteil für Patientinnen, Patienten und Kostenträger. Gleichzeitig wird die Voraussetzung geschaffen für Lehre, Forschung und nachhaltige Personalentwicklung.
Mit dem Aufbau der Klinik verfolgt der GLKN auch ein strategisches Ziel: die Anerkennung als Hauptabteilung mit voller Abrechnungs- und Versorgungsstruktur. Dies ist Voraussetzung für die langfristige Integration in die Leistungsgruppenstruktur der Krankenhausreform. Hierzu ist derzeit ein Verfahren beim Verwaltungsgericht Freiburg anhängig. Mit der Anerkennung der Neurochirurgie als Hauptabteilung wäre sichergestellt, dass planbare Hirntumoroperationen unabhängig von der Art der Krankenversicherung und der Dringlichkeit der Behandlung durchgeführt werden können. Aktuell entscheiden die Krankenkassen bei planbaren Hirntumoroperationen für gesetzlich Versicherte von Fall zu Fall, in Notfällen darf die Klinik für Neurochirurgie hingegen bereits jetzt das komplette Spektrum der Neurochirurgie leisten. Der GLKN setzt sich mit voller Überzeugung mit dem Verfahren für eine dauerhafte Sicherung und gleichberechtigte Finanzierung neurochirurgischer Leistungen ein: „Wir sehen den regionalen Bedarf einer umfassenden wohnortnahen neurochirurgischen Versorgung und stellen sie sicher – nicht irgendwann, sondern jetzt“, so Bernd Sieber. „Das ist unsere Verantwortung gegenüber der Region.“

Leistungsspektrum der Klinik für Neurochirurgie am HBK Singen

  • Operative Behandlung von Hirntumoren und Metastasen (inkl. Ultraschallaspiration und Fluoreszenz-Mikroskopie)
  • Minimalinvasive und stabilisierende Wirbelsäulenoperationen (z.B. bei Bandscheibenvorfällen oder Spinalkanalstenosen)
  • Funktionelle Neurochirurgie (z. B. Implantation von Rückenmarkstimulatoren und Medikamentenpumpen)
  • Akutversorgung bei Schädel-Hirn-Trauma und Wirbelsäulenverletzungen im Rahmen der 24/7-Notfallversorgung
  • Schmerztherapie bei chronischen Rücken- und Nervenschmerzen (inkl. Infiltrationen)
  • Kinderneurochirurgie (z. B. Wasserkopf, Schädeldeformitäten) in Zusammenarbeit mit Pädiatrie und Hegau-Jugendwerk
  • Interdisziplinäre Tumorkonferenzen mit Onkologie, Strahlentherapie und Neurologie
  • Ambulante neurochirurgische Sprechstunde im MVZ Engen

Quelle: Stabstelle Marketing/Unternehmenskommunikation

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Diensten und zum Widerruf finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Ihre Einwilligung dazu ist freiwillig, für die Nutzung der Webseite nicht notwendig und kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.