15. Apr 2020
Gesundheitsverbund stellte insgesamt fünf Behandlungsplätze für ausländische Corona-Patienten zur Verfügung
(Konstanz). Sie war am 26. März mit dem Hubschrauber gekommen - im Koma, intubiert und beatmet - und heute ist sie mit dem Hubschrauber auch wieder gegangen, den sie selbstständig besteigen konnte: Makvala S. aus Mulhouse. Die 70jährige Elsässerin war als erste Covid-Patientin ins Klinikum Konstanz gekommen; nun konnte sie als geheilt entlassen werden, freute sich der Ärztliche Direktor Prof. Marcus Schuchmann. Noch war sie ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber frohgemut und voller Vorfreude auf das Nachhause kommen. Zugleich ist die Französin auch zutiefst dankbar, dass sie im Landkreis Konstanz aufgenommen und behandelt wurde, denn das hat ihr das Leben gerettet, ist sich Chefarzt und Lungenspezialist Prof. Achim Kabitz sicher.
Makvala S. war eine der fünf französischen Patienten, die der Gesundheitsverbund in seinen beiden Kliniken in Konstanz und Singen aufgenommen hatte, weil die vollständig belegten Beatmungsplätze im Elsass die Versorgung der eigenen Patienten nicht mehr zugelassen und sich die Region Grand Est hilfesuchend an die deutschen Nachbarn gewandt hatte. Ein Hilfegesuch, dem der Landkreis und der Gesundheitsverbund gerne nach gekommen sind. „Wir haben die Kapazitäten und konnten deshalb helfen“, freute sich Landrat Zeno Danner über die Genesung der französischen Patientin und weiter: „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, den französischen Nachbarn in dieser großen Krise beizustehen und Europa auch zu leben“.
„In diesen Zeiten zählen mehr denn je der Zusammenhalt und die Solidarität untereinander“, ist sich auch Bernd Sieber, Vorsitzender der Geschäftsführung des GLKN, sicher. Er verabschiedete die französische Covid-Patientin mit einem kleinen Blumenstrauß und vielen guten Wünschen. Er hofft, dass auch die verbleibenden französischen Patienten bald geheilt ihre Heimreise antreten können. Er bekräftigte noch einmal gemeinsam mit dem Landrat die Bereitschaft, weitere Patienten aus Frankreich, aber auch aus Italien oder der Schweiz aufnehmen zu wollen, wenn der Bedarf da sei und die Kapazitäten im GLKN es zulassen.