Adipositaszentrum Bodensee

Was ist Adipositas? Wie erkennen Sie diese Krankheit und was kann man dagegen tun? Diese und mehr Fragen, möchten wir hier für Sie beantworten. Alle nötigen Informationen finden Sie auf diesen Seiten. Bei eventuellen Fragen können Sie uns auch jederzeit gerne per Mail oder auch telefonisch kontaktieren.

Wir sind für Sie da  - Ihr Team des Adipositas Zentrum Bodensee!

Was ist Adipositas?

Schlank sein und schlank bleiben ist seit vielen Jahren ein zentrales Thema. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt versuchen mit wechselndem Erfolg, ihr Gewicht zu reduzieren oder zu halten. Obwohl die meisten Menschen wissen, dass zu viele Pfunde schädlich sind, gibt es immer mehr Menschen mit ernst zu nehmendem Übergewicht. Besonders besorgniserregend: die steigende Zahl übergewichtiger Kinder.

Starkes Übergewicht oder ausgeprägte (morbide) Adipositas, wie es in der Fachsprache heißt, ist gesundheitsschädigend und zieht Krankheiten wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes nach sich.

Starkes Übergewicht wirkt sich auch auf die Psyche aus. Es entsteht ein negatives Selbstbild und eingeschränktes Selbstbewusstsein. Schweres Übergewicht kann zu sozialer Isolation führen.

Focus-Siegel Adipositaschirurgie
Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie

Wie man Übergewicht bekämpft, ist kein Geheimnis: Weniger und vor allem vernünftiger essen. Durch mehr Bewegung mehr Energie verbrauchen und mehr Fettreserven verbrennen. Jeder hat das schon einmal ausprobiert. Vielleicht sogar mit einigem Erfolg. Die meisten Methoden zum Abnehmen sind zwar zunächst erfolgreich, aber schon nach kurzer Zeit ist das alte Gewicht wieder erreicht. Im schlechtesten Fall zeigt die Waage mehr als vorher an. Auch Appetitzügler führen zu keinem dauerhaften Gewichtsverlust.

Hier finden Sie den Info-Flyer des Adipositaszentrums Bodensee zum runterladen!

Hier finden Sie den Flyer/Laufzettel "Adipositas-Plattform" zur interdisziplinären Abklärung, umfangreichen Aufklärung und optimalen Vorbereitung.

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"Konsil im Konzil - Wenn die Pfunde nicht purzeln"

Wo beginnt schweres Übergewicht?

Übergewicht lässt sich durch den BodyMassIndex (BMI) berechnen. Der BMI ist das Verhältnis von Körpergewicht und Körpergröße zueinander und drückt dies in einer Zahl aus. Beispiel: Größe 1,70 m / Gewicht 130 kg

Berechnungsformel
Größe zum Quadrat1,70 m x 1,70 m = 2,89
Gewicht durch Größe²130: 2,89 = BMI 44,9

Wie sollte der ideale BodyMassIndex aussehen?

Der ideale BMI liegt zwischen 20 und 25. Ein BMI zwischen 25 und 30 bedeutet Übergewicht. Liegt Ihr BMI über 30, sind Sie adipös. Hier beginnt das Risiko für Gesundheitsprobleme, ausgelöst durch Übergewicht.
Mit einem BMI von 35 und mehr sind Sie schwer adipös, also schwer übergewichtig. Sicherlich leiden Sie durch dieses Übergewicht bereits an Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Arthritis und Schlafapnoe.

Tabelle zum BMI

KategorieBMI (kg/m2)Risiko
Untergewicht< 18.5niedrig
Normalgewicht18.5 - 24.9durchschnittlich
Übergewicht≥ 25.0
Präadipositas25.00 - 29.00gering erhöht
Adipositas Grad 130.00 - 34.9erhöht
Adipositas Grad 235.00 - 39.9hoch
Adipositas Grad 3≥40sehr hoch

Entstehung von Adipositas

Der Körper braucht Energie, um richtig funktionieren zu können. Die Energie holt er sich aus der Nahrung. Entspricht die aufgenommene Energiemenge dem Verbrauch, bleibt das Gewicht konstant. Nehmen Sie mehr auf als Sie verbrauchen, bleibt Energie übrig: Es liegt eine positive Energiebilanz vor. Dieser Überschuss lagert sich als Fettgewebe ab, als Reserve für "spätere Notzeiten". Jeder Mensch hat einen individuellen Bedarf an Nahrung. Einige Menschen verbrennen die zugeführte Energie schneller als andere.

Vererbung

Bei manchen Menschen mit schwerem Übergewicht spielen auch erbliche Faktoren eine Rolle. Es gibt zahlreiche Forschungen, die sich mit genetischen Faktoren befassen, die bei schwerem Übergewicht eine Rolle spielen könnten. Der kanadische Wissenschaftler Professor Bouchard kam 1990 mit einer Studie zu einem interessanten Ergebnis. Er ließ 12 eineiige Zwillingspaare drei Wochen lang jeden Tag 1000 kcal zusätzlich aufnehmen. Alle nahmen zu, aber zwischen den verschiedenen Zwillingspaaren gab es enorme Unterschiede. Die jeweiligen Zwillingspaare reagierten dagegen identisch. Forscher waren begeistert, als 1994 das für Adipositas (Übergewicht) verantwortliche Gen bei Mäusen entdeckt wurde. Dieses Gen bildet das Protein Leptin, das zum Sättigungsgefühl beiträgt. Es zeigte sich, dass Mäuse mit einem defekten Gen enorme Futtermengen verzehren. Die Freude der Wissenschaftler war allerdings nur von kurzer Dauer, denn schnell war klar: Der Mensch reagiert anders. Bei stark übergewichtigen Menschen gibt es bisher keinen Nachweis, dass eine Anomalie dieses Gens vorliegt.

Schweres Übergewicht lässt sich damit also nicht erklären. Dennoch haben diese Forschungen zu neuen Einsichten in eine Vielzahl von Mechanismen geführt: Bei schwer Übergewichtigen funktionieren Fettverbrennung, Stoffwechsel, Hunger- und Sättigungsgefühl nicht mehr normal.

Die sozialen Gewohnheiten

Hauptursache für Übergewicht: der zunehmende Wohlstand. Er hat wesentlichen Einfluss auf unsere Eßgewohnheiten. Eine unausgewogene Ernährung, fettreiche Fast-Food-Snacks, zu üppige Portionen sowie stark gesüßte Erfrischungsgetränke wirken sich negativ auf unseren Energiehaushalt aus. Außerdem bewegen sich die meisten Menschen entschieden zu wenig.

Die Psyche

Die Eßgewohnheiten vieler Menschen werden auch durch das Umfeld beeinflusst. Geruch und Optik wirken anregend und verführen mehr zu essen als notwendig. Animierende Sprüche wie: "Jetzt sei kein Spielverderber, nimm doch ein Stück Kuchen!" führen zu unnötiger Kalorienzufuhr. Auch bei Trauer oder Stress spendet Essen Trost. Fressorgien nach einer fehlgeschlagenen Diät sind ein bekanntes Phänomen. Am Ende resigniert der ohnehin schon Übergewichtige und kommt aus dem Teufelskreis nicht mehr heraus.

Rechtliche Fragen

Adipositas ist in Deutschland nicht als Krankheit anerkannt!
Anders als in den restlichen zivilisierten Ländern Europas, ist Adipositas in Deutschland bislang nicht als Krankheit anerkannt. Anders als in den Ländern: Schweden, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich und der Schweiz kann ein deutscher Betroffener nicht auf die Hilfe von Ärzten oder den Krankenkassen hoffen.

Woran liegt das?
Es liegt wohl in der preußischen Prägung dieses Landes begründet, so banal das klingen mag! Es wird vom Bundesbürger Disziplin und eine Selbstkasteiung verlangt und zwar ein Leben lang! Es ist aber de facto unmöglich, ein Leben lang nur minimale Essmengen zu sich zu nehmen. Es ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen (so wie Trinken und Schlafen auch), zu essen, bis er satt ist! Wer spricht einem anderen Menschen dieses Grundbedürfnis ab.

Was bedeutet das für die Betroffenen?
Anders als in den anderen Ländern, kann ein Mensch in Deutschland nicht auf die Hilfe oder die adäquate Behandlungsmöglichkeiten, die es ja doch gibt, von Ärzten hoffen.
Es gibt hier in Deutschland ganz wenige Ärzte, die sich auf das Fachgebiet Adipositas spezialisiert haben. Diese Ärzte haben außerhalb ihres Studiums sich weitergebildet und sich das Wissen um diese Krankheit auf eigene Kosten und stundenintensiv angeeignet. Dies ist zu bewundern, aber leider sind es immer noch viel zu wenige Ärzte!

Woran liegt das?
Da die Bundesregierung, hier das Bundesgesundheitsministerium, Adipositas noch nicht als Krankheit anerkannt hat, gibt es in Deutschland keinen einzigen Lehrstuhl für Adipositas und deren Begleiterkrankungen! Das muss man sich einmal vorstellen!
Ein Land wie Schweden, mit weniger als 10% der Einwohnerzahl Deutschlands, hat immerhin 3 Lehrstühle für Adipositas und somit können dort an Universitäten Fachärzte für Adipositas ausgebildet werden und betroffene Menschen richtig unterstützt und angeleitet werden, mit ihrer Erkrankung zu leben! In den anderen Ländern Europas ist es zumindest ähnlich!

Und die Krankenkassen?
Den Kassen sind die Hände gebunden. Da Adipositas nicht anerkannt ist, dürfen die Kassen laut Auskunft des Bundesversicherungssamtes in Bonn tatsächlich für Adipositas keine Gelder ausgeben. Es kann nicht präventiv gearbeitet werden, lediglich die Begleiterkrankungen werden behandelt.
ABER: Adipositas und die Begleiterkrankungen verursachen jährlich 6% der gesamten Kosten im Gesundheitswesen, das sind 15 Milliarden Euro - jährlich!
Mit geeigneten und gezielten Maßnahmen wären diese Gelder drastisch zu senken.

Und was bedeutet das nun wieder für die Betroffenen?
Der Betroffene kann nicht mit der Hilfe seines Arztes rechnen. Der Arzt wird ihm bei einer Konsultation lediglich sagen, dass er dringend abnehmen muss, aber an wen sich der Patient wenden kann, welche Untersuchungen von Nöten sind, da wird er zu oft im Stich gelassen!

Vielleicht kann der Arzt ihn noch an einen Internisten überweisen, aber dann endet schon sein Latein! Weitaus schlimmer sind die Berichte über Ärzte, die ihre Patienten auslachen, sie veralbern (Na, jetzt müssen sie aber ran an den Speck!!! Dann klappt´s auch mit der Frau wieder!! ), oder sie direkt angreifen (Sie sind ja so dick, schauen sie mal, sie schwitzen ja wie ein Schwein!). Solche Berichte mehren sich hier bei uns, werden uns immer wieder zugetragen!

Zudem ist der "dicke Patient" auch ein unbequemer Patient. Man kann ihn ermahnen, ermuntern und auf die Fettleibigkeit ansprechen, er tut nichts dagegen!!!
Wie jedoch sollte ein Adipöser dies alleingelassen anpacken können? Außerdem kann man ein Beratungsgespräch nicht abrechnen, da hierfür der "Abrechnungsschlüssel" fehlt, da Adipositas nicht als Krankheit anerkannt ist! Und hier beißt sich die Katze in den Schwanz! Soweit zur Rechtslage der Adipositas in Deutschland! Soweit zur Lage Adipöser in Deutschland!

Folgeerkrankungen & Risiken

Blutdruckmessgerät

Sowohl die Weltgesundheitsorganisation als auch das Bundessozialgericht haben die Adipositas als Krankheit anerkannt. Um Folgeerkrankungen durch starkes Übergewicht zu vermeiden, können die Kosten für chirurgische Behandlungen von den Krankenkassen im Einzelfall übernommen werden.

Adipositas führt zu Typ II Diabetes, Bluthochdruck, Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall, Darmkrebs, Arthrose, Schlafapnoe, Sterilität und Fehlgeburten. Adipositas verkürzt das Leben und führt zu vorzeitigem Tod. Wer dagegen sein Gewicht drastisch reduziert, kann sein persönliches Risiko erheblich senken. Ein Typ II Diabetes lässt sich z.B. durch die Gewichtsabnahme von allein regulieren. Auch bestimmte Krebsarten bis zu 50 % erhöhtes Risiko bei Brustkrebs können durch extremes Übergewicht ausgelöst werden. Der Cholesterinspiegel erhöht sich und das Risiko für Gallenblasenprobleme nimmt zu.

Es können Bronchialbeschwerden auftreten und eine koronare Herzkrankheit. Je größer die Gewichtszunahme, desto höher das Risiko für gesundheitliche Probleme. Die Lebenserwartung reduziert sich entscheidend. Starkes Übergewicht verringert die Mobilität und das, obwohl mehr Bewegung gerade das Richtige wäre. Bereits bestehende Krankheiten verstärken sich durch starkes Übergewicht. Schweres Übergewicht verringert die Fruchtbarkeit und damit die Chance auf eine Schwangerschaft. Kommt es dennoch dazu, gibt es Probleme bei der Geburt.

Psychosoziale Folgen

Extrem übergewichtige Menschen haben oft ein negatives Selbstbild, das durch ihr Umfeld in vielen Fällen noch verstärkt wird. Für übergewichtige Kinder ist es besonders schwer. Sie werden in der Schule gehänselt und haben Schwierigkeiten Freundschaften aufzubauen.

Attraktive Kleidung ist kaum zu finden, und viele Einrichtungen berücksichtigen die Probleme von Übergewichtigen nicht. Sitze in öffentlichen Verkehrsmitteln sind zu schmal, Telefonzellen und Autos oft zu eng. Sportliche Aktivitäten entfallen nahezu komplett. Menschen mit schwerem Übergewicht sind immer dann von Aktivitäten ausgeschlossen, wenn ein gewisses Maß an Beweglichkeit Voraussetzung ist.

Viele schwer Übergewichtige geraten so unaufhaltsam in die soziale Isolation. Selbst alltägliche Aktivitäten sind beschwerlich, weil Übergewichtige rasch ermüden oder unter Atembeschwerden leiden. Die Beweglichkeit kann so stark eingeschränkt sein, dass selbst die persönliche Hygiene darunter leidet.

Unsere Kooperationspartner

Dr. Torsten Delfs
Internist, Endokrinologe
www.praxis-delfs.de/

Dr. Ulrich Ziegler
Plastischer Chirurg
www.dr-u-ziegler.de

Per Fredrik Barlinn
Gastroenterologe
www.gastroenterologie-konstanz.de

Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Nicole Altenburg
Psychotherapie und Verhaltenstherapie
www.psy-altenburg.de

Sportinstitut der Universität Konstanz

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