Kriterium für die Eingruppierung eines Schülers in den Förderunterricht der Wilhelm-Bläsig-Schule ist die eingeschränkte Gruppenfähigkeit des Schülers. Gründe hierfür können sowohl neuropsychologische/kognitive Einschränkungen wie auch Verhaltensprobleme, Sinnesstörungen (wie Blindheit) und /oder schwere Körperbehinderungen sein.
Der Förderunterricht findet in individueller Förderung innerhalb von Kleingruppen statt. Der Lehrer ist hier in der Lage, sich durch stark individualisierte Binnendifferenzierung in einer Förderunterrichtsstunde zu beschäftigen.
Der Förderunterricht setzt an, wo der Schüler in seinem Leistungsvermögen momentan steht. Ausgehend von dem vorhandenen, momentan verfügbaren Können soll er wieder Zutrauen in eigene Fähigkeiten gewinnen, selbstbewusster werden und dadurch zunehmend stabilere Leistungen erzielen. Es gilt, eine stabile Motivation aufzubauen. Ziele, Inhalte und Methoden richten sich nach den zentralen Inhalten der Lehrpläne, aber auch nach den Interessen und aktuellen Schwierigkeiten bzw. Lernmöglichkeiten des Schülers. Situativ kann im Förderunterricht auf die aktuelle Befindlichkeit und Lernmotivation Rücksicht genommen werden.
Der Schüler steht im Förderunterricht aber auch vor der Aufgabe, sich seiner neuen Situation und den damit möglicherweise verbundenen Einschränkungen zu stellen und zu lernen, mit diesen umzugehen. Er muss zudem lernen, vermehrt Hilfen anzunehmen, aber auch eigene Erfolge selbst zu erkennen. Der Lehrer unterstützt dies mit geeigneten Materialien und Medien. Der Computer bietet sowohl mit seinen multimedialen Möglichkeiten als auch mit den individuell einstellbaren Anpassungen für motorische Einschränkungen wertvolle Hilfen für die Schüler im Förderunterricht.
Die Arbeitsschritte im Förderunterricht sind kurz, überschaubar und klar strukturiert. Das Lernen findet in einer ruhigen, möglichst reizarmen Atmosphäre statt. Jeder Schüler arbeitet in seinem individuellen Lerntempo und kann jederzeit nötige Pausen einlegen. Verbesserungen stellen sich in der voranschreitenden Remission oft sehr schnell ein. Durch die Fortschritte der Schüler können die Entscheidungsgrundlagen für einzelne Unterrichtsinhalte schon nach Wochen überholt sein. So müssen methodisch-didaktische Entscheidungen im Sinne förderdiagnostischer Konzepte immer wieder neu überprüft werden. In Fallbesprechungen wird der Fortschritt diskutiert und gegebenenfalls die Entscheidung für die Umgruppierung in eine Regelschulklasse der Wilhelm-Bläsig-Schule getroffen.
Das Ziel des Förderunterrichts ist erreicht, sobald der Schüler von seiner kognitiven Leistungsfähigkeit und seinem Sozial- und Arbeitsverhalten her in der Lage ist, dem Unterricht in einer größeren Gruppe zu folgen. Er sollte dann wenigstens teilweise selbständig Inhalte erarbeiten und sein Lernen altersgemäß organisieren können.
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