Was, ich soll malen?
Können Sie sich noch an ihre Kindheit erinnern, als Sie ein Bild nach dem anderen gemalt haben? Oder Ihre Kindern Ihnen ein "Kunstwerk" nach dem anderen angefertigt haben? Warum? Weil bei Kindern der Wortschatz noch gar nicht so ausgebildet ist, dass sie das, was sie alles beschäftigt und sie erleben, mit Worten ausdrücken können. Also malen sie. Stellen Sie sich nun die Situation als Krebspatient vor: Eine Welt stürzt ein. Auch hier erleben Sie Sachen, über die Sie sich wahrscheinlich noch nie Gedanken gemacht haben. Womit Sie völlig überfordert sind. Wo Ihnen die Worte fehlen.
Was wäre, wenn es jetzt eine Möglichkeit gäbe, sich trotzdem auszudrücken? Irgendwie, das muss nicht schön sein und schon gar kein Kunstwerk. Einfach Farben nehmen und sie auf's Blatt bringen, oder Knetmasse und munter darauf loskneten, gerade so, wie Sie sich gerade fühlen. Und was macht nun eine Kunsttherapeutin? Sie bringt Ihnen zunächst das Equipment, womit Sie im Moment vielleicht am meisten anfangen können: Farben oder Material, um etwas zu formen oder auch etwas ganz anderes. Gemeinsam mit Ihnen versucht sie dann eine Übersetzung zu finden für das, was Sie produziert haben. Die Umwandlung in Worte verschafft Klarheit für Sie und im Gespräch können oft die nächsten Schritte festgelegt werden.
Malgorzata Martin begleitet unsere stationären Patienten einmal in der Woche. Sie ist vielseitig qualifiziert als Business-Trainerin und -Coach sowie Kunst- und Kreativtherapeutin mit Schwerpunkt Persönlichkeitsentwicklung und Kreativität. Mit großem Talent und Warmherzigkeit findet sie schnell Zugang zu Patienten, denen die Worte fehlen oder die von Sorgen und Ängsten geplagt sind. Manchmal werden auch die Angehörigen mit einbezogen, gerade immer so, wie es die Situation verlangt. Es geht nicht um die Erstellung eines schönen Kunstwerks, sondern um ein Ausdruck dessen, was denjenigen in dieser Zeit beschäftigt.
Für alle, die sich unter einer solchen Begleitung wenig vorstellen können, sei dieser Artikel empfohlen, in dem Frau Martin sich und ihre Arbeit vorstellt. Mehr Infos zu Frau Martin finden Sie auch hier.
Wenn ein Patient Gefallen an der Kunsttherapie gefunden hat, kann diese auch nach dem stationären Aufenthalt durch Jörg Rinninsland, Kunsttherapeut (IHK Zürich) und Sonderschullehrer am Malort in Gailingen weitergeführt werden. Siehe auch Begleitetes Malen im Malort.
Die Kunsttherapie ist ein rein Spenden-finanziertes Projekt. Um einmal wöchentlich einen Nachmittag sicher zu stellen, benötigen wir ca. 6.500,- € im Jahr.
Wir freuen uns über jede Spende, die dazu beiträgt, das Angebot zu erhalten.
Krebszentrum Hegau-Bodensee
Sparkasse Hegau-Bodensee
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Verwendungszweck Krebszentrum SK-0378895, Kunsttherapie Krebszentrum
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Erika und Werner Messmer Stiftung 3.000,- €