Schutzengel für das Radolfzeller Krankenhaus

15. Feb 2021

Er kam per Schwerlasttransport: Die überdimensionale Engelskultur des Überlinger Keramikkünstlers Klaus Schultze

Geschafft: Über die Ankunft des Schutzengels im Radolfzeller Krankenhauspark freuen sich Chefarzt Dr. Wolff Voltmer (links) und Künstler Klaus Schultze. Bild: aj
Geschafft: Über die Ankunft des Schutzengels im Radolfzeller Krankenhauspark freuen sich Chefarzt Dr. Wolff Voltmer (links) und Künstler Klaus Schultze. Bild: aj

(Radolfzell). Im zweiten Anlauf hat es geklappt und am 12. Februar kam die große, rund sechs Tonnen schwere Engelskulptur des Überlinger Keramikkünstlers Klaus Schultze (93) per Schwerlasttransport aus Konstanz nach Radolfzell angefahren, um im Krankenhauspark eine schöne neue Bleibe zu finden. Der Engel war bereits am Freitag die Woche zuvor auf dem Weg nach Radolfzell gewesen, scheiterte aber an der Höhe der Grünbrücke der B33 neu und musste nach Konstanz zurück "fliegen". Am Fastnetfreitag nun ist der Engel aufrecht und stolz nach rund zweieinhalb stündiger Anreise angekommen.

In Radolfzell war schon alles vorbereitet, eine Bodenplatte im Krankenhauspark hatte der Krankenhausförderverein finanziert, dessen Vorstand bei der Ankunft des Engels ebenso anwesend war wie Klaus Schultze und seine Frau und Chefarzt Dr. Wolff Voltmer, der privat Vorsitzender des Radolfzeller Kunstvereins ist. Über diese Funktion hatte er den Künstler im Zuge der letzten Kunstausstellung in der Villa Bosch kennen gelernt, die wegen der ersten Corona-Welle abgebrochen werden musste. Die beiden freundeten sich an und bei einem privaten Treffen erzählte ihm Klaus Schultze vom Engel-Dilemma.

Vor 25 Jahren hatte er im Auftrag das Kunstwerk für die Rieterwerke in Konstanz geschaffen. Nachdem ein LKW das Kunstwerk im vergangenen Jahr touchiert und beschädigt hatte, verlangte die Stadt Konstanz die Entfernung der knapp fünf Meter und über sechs Meter breiten Statue. Ein langer Rechtsstreit drohte und letztlich erklärte sich die Bahn AG als Eigentümerin des Grundstücks auf dem der Engel stand bereit, das Kunstwerk an einen neuen Aufstellungsort zu transportieren. Den Transport auf der Straße für den besonderen Flugboten hat also die Bahn bezahlt.

Die Reparatur am beschädigten Engel wird der Künstler selber bezahlen, zu froh ist er, dass sein Schutzengel eine schöne neue Bleibe und einen "friedlichen" Platz hat, das Kunstwerk selber bekommt das Krankenhaus geschenkt.

Der Rumpf des großen Schutzengels ist mit wetterfesten Ziegeln gebaut, die Flügel sind aus Zement und glasierten, vielfarbigen Kacheln. Der Fuß des Engels misst 2.40 mal 1 Meter, der rechte Flügel ist an seiner höchsten Stelle 4.50 Meter hoch und die Spannweite zwischen den Flügeln beträgt 5.60 Meter. Dank seiner Ausmaße ist er also auch von den Krankenzimmern aus zu sehen und lockt hoffentlich bei schönen Wetter die gehfähigen Patienten in den Park.

Der Anflug des Engels wurde von mehreren Interessierten verfolgt, denn er war spektakulär wie ein kleiner Film des Wochenblatt TV zeigt:
https://www.wochenblatt.net/wochenblatt-tv/video/das-radolfzeller-krankenhaus-hat-jetzt-einen-engel-im-park/

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