Klinikum Stühlingen: Ein chirurgisches Allroundtalent geht von Bord

17. Mai 2017

Viele lobende Worte zur Verabschiedung vom Chefchirurgen Dr. Helmut Keller/Hubert Lott tritt zum 1. Juni die Nachfolge an

Dank und Willkommen am Stühlinger Krankenhaus für den „Neuen“ Hubert Lott (links) als auch für den scheidenden Chefchirurgen Dr. Helmut Keller (Bildmitte) vom GLKN Geschäftsführer Peter Fischer (rechts). Bild: aj
Dank und Willkommen am Stühlinger Krankenhaus für den „Neuen“ Hubert Lott (links) als auch für den scheidenden Chefchirurgen Dr. Helmut Keller (Bildmitte) vom GLKN Geschäftsführer Peter Fischer (rechts). Bild: aj

(Stühlingen). Meer statt Schwarzwald, TUI statt GLKN. So sieht die Zukunft des scheidenden Leitenden Oberarztes der Chirurgie des Klinikums Stühlingen, PD Dr. Helmut Keller aus. Der passionierte Chirurg, der als Allrounder nicht nur ein großes Leistungsspektrum abdeckte, sondern sehr viel zum guten Ruf der Stühlinger Chirurgie und damit auch des Krankenhauses beigetragen hatte, geht zum 31. Mai in Rente. Doch dieser Ruhestand ist eher ein Unruhestand und Neustart: Dr. Keller wird sich auch weiterhin um kranke Menschen kümmern – nur eben als Schiffsarzt an Bord eines Kreuzfahrtschiffes.

Schon einmal hatte Keller, so GLKN-Geschäftsführer Peter Fischer in seiner Dankesrede im Rahmen der Abschiedsfeier am 11. Mai, seinen regulären Dienst verlängert: In 2014 ist er mit 65 Jahren nicht wie andere in die Rente gegangen, sondern hat seine Zeit am Stühlinger Krankenhaus um letztlich drei Jahre verlängert. Das beweise, wie gerne Keller seine Arbeit gemacht und wie wohl er sich am Stühlinger Krankenhaus gefühlt habe, schlussfolgerte Fischer.

Beinahe zwölf Jahre war Dr. Helmut Keller am Klinikum Stühlingen gewesen, hierher war er nach einer langen medizinischen Laufbahn mit Stationen wie Studium der Medizin in Düsseldorf und Beschäftigungen in den Kliniken Rottweil, Freiburg und Donaueschingen zum 1. Oktober 2005 gekommen. Schnell war klar: Keller war ein Glücksfall für das Haus. Für seinen Einsatz und sein Können dankte ihm Fischer herzlich.

Fischer nutzte die Verabschiedung im Beisein von Bürgermeisterin Isolde Schäfer, Ortsvorsteher, Gemeinderäte und vielen Mitarbeitern des Klinikums, um ein Bekenntnis für den Standort Stühlingen abzulegen. Das Stühlinger Haus schwimme mittlerweile in ruhigem Fahrwasser und sei gut gerüstet für die Zukunft. Damit dies so bleibe wurde für die bestens etablierte Chirurgie des Stühlinger Krankenhauses ein erfahrener Nachfolger gefunden – ebenfalls ein Allrounder der Chirurgie. Hubert Lott, noch Leitender Oberarzt im Klinikum Radolfzell, wird zum 1. Juni die Nachfolge von Dr. Keller antreten. Lott nutzte die Gelegenheit, sich den Anwesenden vorzustellen. An Stühlingen habe ihm vielfältigen Aufgaben in der Chirurgie gereizt, so Lott, überzeugt aber haben ihn die gute Atmosphäre und die Herzlichkeit der Mitarbeiter. „Hier ziehen alle an einem Strang“ lobte Lott, der ein Bekenntnis für die kleinen Standorte ablegte und sich schon auf seine neue Tätigkeit freute.

Für die Kollegen und Mitarbeiter blickte in einer humorvollen und persönlich gehaltenen Rede Anästhesist Thomas Hafner, Chefarzt im Kollegialsystem am Klinikum Radolfzell, auf die jahrelange gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Chirurgen Keller zurück. Er war voll des Lobes für die Qualität des scheidenden Chefarztes. Schon bei der ersten gemeinsamen OP sei ihm klar geworden: „Der ist richtig gut, der ist schnell, das blutet wenig, der weiß was er macht, hier ist ein Könner am Werk“, so Hafner, der die „fokussierte und hochkonzentrierte“ Arbeitsweise seines scheidenden Kollegen lobte. Diese hochkonzentrierte Arbeitsweise Dr. Kellers im OP sei oft genug erschwert gewesen durch Anrufe aus der Ambulanz oder den Stationen, weil die Chirurgie Stühlingen die meiste Zeit eine Ein-Mann Chirurgie war ohne Oberarzt und ohne Assistenzarzt. Keller sei Häuptling und Indianer zugleich gewesen, der mit seinen OP-und Ambulanzschwestern die gesamte Abteilung, den OP, die Ambulanz und die Stationen alleine bewältigen und auch die kleinste Arbeit höchstpersönlich selbst erbringen musste. Dafür gebühre ihm Hochachtung und Respekt.

Bürgermeisterin Isolde Schäfer bezeichnete Keller in ihrer Dankesrede als „Allzweckwaffe“, der mit geholfen habe, das Stühlinger Schiff auf Kurs zu halten. Dr. Christian Saurer, Chefarzt der Inneren Medizin am Klinikum Stühlingen, dankte für die „sehr gute Zusammenarbeit“; mit Kellers Ruhestand gehe eine Ära zu Ende. Für das Stühlinger Personal dankte Regina Grüninger für „gute und stürmische Zeiten“ und wünschte „Schiff ahoi“.

Keller selber dankte gerührt ob der vielen lobenden Worte und angesichts der vielen Geschenke. „Es hat unheimlich Spaß gemacht“ fasste er seine Zeit am Stühlinger Krankenhaus zusammen und dankte seinerseits den anwesenden Kollegen und Mitarbeitern für rund zwölf „sehr schöne Jahre“. In den Dank schloss er alle ein, das medizinische als auch das nichtmedizinische Personal, denn das Stühlinger Krankenhaus versteht sich als ein großes Team. Am 7. Juni besteigt Keller sein erstes Kreuzfahrtschiff - nun als zweitwichtigster Mann an Bord nach dem Kapitän und in schmucker Seelmannsuniform. Die erste Tour führt aufs Mittelmeer, doch der Pazifik und der Atlantik locken schon. Das Abenteuer Klinikum Stühlingen ist zu Ende, das Abenteuer als Schiffsarzt zur See hat gerade erst begonnen.

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