Unterwegs für Herz, Niere, Leber und Co

26. Jul 2016

Zehnte Radtour pro Organspende macht Halt an den Kliniken Konstanz, Radolfzell und Singen

Beim Stopp am Klinikum Konstanz begrüßten der Ärztliche Direktor Prof. Markus Schuchmann und der Transplantationsbeauftragte Dr. Andreas Pauli die Radler der zehnten Radtour pro Organspende. Bild: Sigel-Lauber
Beim Stopp am Klinikum Konstanz begrüßten der Ärztliche Direktor Prof. Markus Schuchmann und der Transplantationsbeauftragte Dr. Andreas Pauli die Radler der zehnten Radtour pro Organspende. Bild: Sigel-Lauber
Beim Halt am Klinikum Radolfzell hieß Dr. Sebastian Jung als Ärztlicher Direktor vor Ort die 28 Radlerinnen und Radler der diesjährigen Organspende-Radtour willkommen. Bild:  Jagode
Beim Halt am Klinikum Radolfzell hieß Dr. Sebastian Jung als Ärztlicher Direktor vor Ort die 28 Radlerinnen und Radler der diesjährigen Organspende-Radtour willkommen. Bild: Jagode
Bevor die Gruppe am Dienstagmorgen über Schaffhausen nach Waldshut und Tiengen radelte, legte sie einen Aufenthalt am Klinikum Singen ein, wo sie vom Ärztlichen Direktor Prof. Frank Hinder in Empfang genommen wurde. Bild: Jagode
Bevor die Gruppe am Dienstagmorgen über Schaffhausen nach Waldshut und Tiengen radelte, legte sie einen Aufenthalt am Klinikum Singen ein, wo sie vom Ärztlichen Direktor Prof. Frank Hinder in Empfang genommen wurde. Bild: Jagode

(Kreis Konstanz). Informieren, aufklären und Danke sagen – das ist das Anliegen der 28 Radlerinnen und Radler der diesjährigen „Radtour pro Organspende“, die unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe steht. Das besondere an dieser Tour: Hier radeln Menschen mit einer Spenderniere oder Spenderleber, aber auch deren Angehörige, Lebendspender und Menschen, die zur Dialyse müssen.

Sie alle haben sich am 23. Juli in Kempten auf den rund 650 Kilometer langen Weg nach Straßburg aufgemacht und legen dabei Stopps an Kliniken ein, um vor Ort jenen Menschen zu danken, die mithelfen, dass Organtransplantationen überhaupt erst möglich sind. Das sind in erster Linie die Teams der Intensivmedizinen, die Leben retten wollen, aber nicht immer können und dann vor der Aufgabe stehen, mit den betroffenen Angehörigen das Gespräch über eine mögliche Organentnahme zu suchen und letztlich auch die Organentnahme durchzuführen. Mit der Radtour wollen die Transplantierten den Beschäftigten der sogenannten Entnahmekrankenhäuser den Erfolg ihrer Arbeit zeigen. Sie radeln aber auch voller Dankbarkeit für die Spender, die ihnen ein neues Leben geschenkt haben.

Unterwegs für Herz, Niere und Co lautet das Motto der Radler, die sich aus ganz Deutschland für die zehnte Tour zusammen gefunden haben. Erstmalig hatte der Verein Tansdia Sport Deutschland eine Tour durch den äußersten Süden der Republik durch die Bodenseelandschaft und entlang des Rheins organisiert – eine Route, die bei den Teilnehmern bestens ankam. Am Montag, 25. August, machte die bunt gemischte Gruppe zur Mittagszeit am Klinikum Konstanz Halt und genoss dort ein leckeres stärkendes Buffet, am Nachmittag desselben Tages legte die Tour zur Kaffeezeit einen Stopp am Klinikum Radolfzell ein und am Dienstagmorgen schließlich besuchte die Gruppe zum zweiten Frühstück das Klinikum Singen, bevor es an diesem Tag weiter nach Waldshut-Tiengen ging.

Als Betroffene wollen die Radler mit ihrer Aktion dazu beitragen, dass die Organspenderbereitschaft in Deutschland wieder zunimmt. Denn sie sind der beste Beweis dafür, dass Organspende Leben retten und Lebensqualität schenken kann. Und sie wollen andere Transplantierten motivieren, sportlich aktiv zu sein und damit ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun, denn organtransplantierte Menschen sind leistungsfähig! Da radelt der 73jährige Senior aus dem Schwarzwald, der seit 20 Jahren mit seiner Spenderniere glücklich ist, ebenso mit wie die 33jährige Lehrerin aus dem Schwäbischen, deren Leber komplett versagte und binnen zwei Tagen auf eine Spenderleber angewiesen war, um zu überleben. Sie hatte nicht die Zeit wie Menschen mit Nierenerkrankungen, die im Schnitt zehn Jahre auf eine Spenderniere warten müssen. Sie brauchte schnellstmöglich eine neue Leber und hatte vor anderthalb Jahren Glück – seitdem feiert sie diesen Tag als ihren Geburtstag.

Alle Tourteilnehmer haben am eigenen Leib erfahren wie es ist, auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein. Sie alle wissen: es kann jeden treffen. Aber in Deutschland fehlen die Organe, macht Peter Kreilkamp vom Orgateam deutlich, im europäischen Vergleich bildet Deutschland das Schlusslicht. Er selber ist - wie viele andere der Tour auch - regelmäßig erfolgreicher Teilnehmer der Europameisterschaft für Transplantierte und Dialysepatienten, die aktuell in Finnland stattfand. Durch den Sport wollen die transplantierten Menschen ein positives Bild der Organspende vermitteln. Das schaffen die Radler der zehnten Organtour nicht nur durch ihre sportliche Fitness, sondern auch durch ihre herzliche Fröhlichkeit und tiefe Dankbarkeit.

INFO: Mehr zur Tour unter www.facebook.com/transdia.rpo oder www.radtour-pro-organspende.de

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Diensten und zum Widerruf finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Ihre Einwilligung dazu ist freiwillig, für die Nutzung der Webseite nicht notwendig und kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.