Darmtag fand großen Anklang

22. Apr 2013

Rund 160 Interessierte nutzten das Informationsangebot des Darmzentrums

(Singen). Auch in diesem Jahr erfreute sich der Singener Darmtag über ein großes Publikumsinteresse. Über 160 Besucher kamen am 10. April in den Turmsaal des Singener Klinikums. Bruno Sauter, Kooperationspartner des Darmzentrums, informierte eindrücklich über die Notwendigkeit der Darmkrebsvorsorge. Er erklärte anschaulich anhand vieler Parallelen aus dem Alltag, wie Darmkrebs entsteht und dass er, rechtzeitig in einem Vorstadium entfernt, nicht zum Krebs werden kann. Die Entwicklung vom harmlosen Polypen bis zum manifesten Darmkrebs braucht in der Regel etwa 10 Jahre. Deshalb ist bei einem gesunden Menschen ab dem Risikoalter 55 Jahre eine Darmspiegelung unbedingt anzuraten, die Kosten übernimmt die Krankenkasse ab diesem Alter. Die meisten Patienten entscheiden sich für eine Darmspiegelung in einer Kurznarkose, so dass diese völlig schmerzfrei durchgeführt werden kann.

Dr. U. Lutz, ebenfalls Kooperationspartner, erklärte in einem anschließenden Vortrag die häufigsten chronisch-entzündlichen Krankheitsbilder des Darms, den Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa. Während ersterer den gesamten Verdauungstrakt befallen kann, setzt sich die Colitis nur im Dickdarmbereich ab. Symptome können Durchfall, blutige Stühle oder kolikartige Schmerzen sein. Ursachen beider Darmerkrankungen sind bis heute unbekannt. Beide Krankheiten sind Risikofaktoren für einen Darmkrebs. Hier sollten bis zu einmal jährlich Darmspiegelungen durchgeführt werden.


Um den Kopf nach so vielen fachlichem Informationen wieder aufnahmefähig zu machen, spielte Markus Löhr, Musiktherapeut der Psychosomatischen Klinik im HBK Singen, eine kleine Sequenz auf einer Steeldrum, wofür sich das Publikum mit großem Applaus bedankte.

Chefarzt Prof. Jan Harder, Leiter des zertifizierten Krebszentrums Hegau-Bodensee, gab im Anschluss einen Überblick über die Behandlungsmöglichkeiten von Darmkrebs, an dem immerhin jeder 6. Deutsche erkrankt. Er betonte, dass im Singener Darmzentrum ein multiprofessionelles Team behandelt und dass je nach Stadium des Krebses unterschiedliche Herangehensweisen zum Tragen kommen. So kann bei einem Patienten die Operation schon ausreichen, die von Prof. Matthias Gundlach, Chefarzt der Allgemeinchirurgie, bildreich erklärt wurde. Ein anderer Patient braucht vor der OP gegebenenfalls noch eine Strahlentherapie mit kombinierter Chemotherapie, wieder andere brauchen nach der OP eine Chemotherapie. Die Behandlung ist immer abhängig vom Stadium des Krebses. Prof. Harder erklärte auch die modernen Medikamente, die zur Bekämpfung des Krebses eingesetzt werden und heute wesentlich besser vertragen werden als dies noch vor Jahren war.

Im Café Lichtblick konnten die Besucher abschließend bei einem Imbiss die Ärzte und Kooperationspartner direkt ansprechen, wo von auch rege Gebrauch gemacht wurde. Als Ansptrachpartner standen neben den bereits genannten auch die Ärzte Dr. Amann, Dr. Schultz-Brauns (Radolfzell), Dr. Kienle, Dr. Gaschler (Stockach), Dr. Fietz, Dr. Hertkorn (Singen) zur Verfügung. Infostände zu Musiktherapie, Selbsthilfe ILCO, Stomatherapie, Ernährung sowie Pharmafirmen rundeten das Angebot ab.

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