Die sanfte Methode ist nicht immer die beste

03. Dez 2012

Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung für klinische Studie des Singener Oberarztes Dr. med. Ronny Langenhan

(Singen). Es ist eine der größten klinischen Untersuchungen zu dieser Thematik und sie wurde mit einem Preis ausgezeichnet: Dr. med. Ronny Langenhan, Oberarzt der Singener Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, bekam als Erstautor für seine Studie „Postoperative functional rehabilitation after repair of quadriceps tendon ruptures: a comparison of two different protocols“ bei dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin den mit 5000 Euro dotierten Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung der deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Da der Preis meist an universitäre Einrichtungen geht, freut es den Oberarzt und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie umso mehr, mit seiner klinischen Studie das Fachgremium der DGOU überzeugt zu haben. Für die Qualität seiner Arbeit spricht auch die Veröffentlichung der Studie in einer renommierten englischsprachigen Fachzeitschrift (Knee Surgery, Sports Traumatology, Arthroscopy).


In der Studie, welche Dr. Langenhan gemeinsam mit Singener Kollegen und Kollegen von der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Tübingen vorgenommen hatte, wurden zwei unterschiedliche Rehabilitationsschemata nach erfolgter Operation bei Quadrizepssehnenrissen anhand von zwei Patientenkollektiven analysiert und gegenübergestellt. Alle Patienten wurden mit der gleichen Technik zwischen 2001 und 2008 operiert und waren auch hinsichtlich demografischer Daten vergleichbar. Das Ergebnis der Untersuchung zeigte, dass die Patienten von therapeutischen Maßnahmen, die sie stärker fordern, profitieren. Die Nachbehandlung mit sofortiger Vollbelastung und früherem Bewegungsaufbau nach der Operation ergab ein tendenziell besseres Behandlungsergebnis und kürzere Arbeitsunfähigkeit als eine sanftere, weniger fordernde Nachbehandlung (Teilbelastung und Bewegungseinschränkung über mehrere Wochen).


Da Sehnenrisse der Oberschenkelmuskulatur häufig von Stürzen herrühren und somit auch eine typische Alterserkrankung darstellen können, sind die Ergebnisse der Studie auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels von Bedeutung. Die Verletzung und die notwendige operative Behandlung führt anfangs zwangsläufig zu einer Bewegungseinschränkung des Kniegelenkes und somit der allgemeinen Mobilität des Patienten. Durch eine frühzeitige funktionellere Nachbehandlung kann dem entgegengewirkt werden. Die Ergebnisse der Untersuchung können also mithelfen, dass ältere Menschen mit einem Quadrizepssehnenriss schneller wieder auf die Beine kommen. Dazu ist bei vielen Behandlern ein Umdenken erforderlich. (2300 Zeichen inkl. Leerzeichen)

Seine Studie kann mithelfen, dass ältere Menschen nach Stürzen schneller wieder auf die Beine kommen: Dr. Ronny Langenhan untersuchte, welche Methode nach einem Sehnenriss der Oberschenkelmuskulatur am besten hilft. Die Studie wurde mit dem Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie ausgezeichnet. Bild: aj

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