Narbenlose Chirurgie

01. Dez 2011

HBK Singen: neue OP-Methode kommt mit nur einem Schnitt aus

(Singen). Nur noch einen statt vier OP-Schnitte benötigen die Chirurgen des Hegau-Bodensee-Klinikums Singen, wenn es darum geht, einem Patienten die Gallenblase zu entfernen. Die sogenannte Singleport-Methode wird seit diesem Sommer in der Singener Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Hegau-Bodensee-Klinikum (HBK) Singen angewendet und hat sich mittlerweile gut etabliert. Vor allem junge Frauen wissen die Vorzüge der neuen OP-Methode zu schätzen, weiß Oberarzt Dr. Veit Busam zu berichten. Denn bei der Singleportmethode gibt es nur noch einen Schnitt am Nabel, angepasst an die natürliche Körperform, was vor allem kosmetisch von Vorteil ist.

Die neue OP-Methode begeistert die erfahrenen Chirurgen am Singener Klinikum, wenngleich sie nicht den gleich großen Quantensprung wie die Einführung der minimal-invasiven OP-Methode bedeutet. Erst ab Mitte der 80er Jahre löste allmählich die laparoskopische OP-Methode den konventionellen großen Bauchschnitt ab. Dieser barg aufgrund des großen Schnittes der Bauchdecke deutlich mehr Risiken für den Patienten und bedeutete eine längere Genesungszeit als die laparoskopische Methode, bei welcher der Chirurg mit meist vier kleinen Schnitte arbeitet, durch welche er die für die OP notwendigen Instrumente organnah in den Bauch einführt, erklärt Prof. Dr. Matthias Gundlach, Chefarzt der Allgemein- Thorax- und Viszeralchirurgie am HBK Singen. Die laparoskopische OP bedeutete einen echten medizinischen Fortschritt zum Wohle des Patienten. Die Singleport-Methode sieht Gundlach auch als eine Alternative zur Operation über natürliche Körperöffnungen (Scheide bei Frauen), die für Männer nicht geeignet sind.

Die Singleport-Methode eignet sich bei Personen ohne vorherige Bauchoperationen, berichtet Dr. Veit Busam aus der Praxis heraus, bei Patienten mit entzündeten Gallenblasen käme die Methode nicht zum Tragen. Die chirurgische Klinik hat in Singen mittlerweile viele Gallenblasen mit der Singleportmethode entfernt und freut sich über die positiven Reaktionen der Patientinnen und Patienten. Die neue Methode, die bislang in wenigen Krankenhäusern praktiziert wird, ist in Singen auf breitere Beine gestellt. Auch Blinddarmentfernungen und Teilentfernungen des Dickdarms lassen sich mit dieser Methode operieren, so Busam. An der Singleport-Operation, die rund 40 bis 60 Minuten dauert, gefällt ihm vor allem eines: „Wenn am Ende der OP nur noch ein kleines Pflaster auf dem Nabel klebt“.

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