Weg zur Kreislösung weitergehen

18. Jul 2011

Gesellschafterversammlung der HBH-Kliniken GmbH tagte am vergangenen Freitag

(Singen). Ein grundsätzliches „Ja“ zur kreisweiten kommunalen Klinikenholding gab es am Freitag von der Gesellschafterversammlung der HBH-Kliniken GmbH nach intensiver und mit großer Ernsthaftigkeit geführten Diskussion. Die Eckpunkte des Konsortialvertrags wurden zur Kenntnis genommen, in einzelnen Punkten sahen die Gesellschafter noch Ergänzungsbedarf. Diese sollen nun von der Lenkungsgruppe, welche die Kreislösung inhaltlich vorbereitet, geprüft werden. Ein Punkt wird beispielsweise die finanzielle Beteiligungshöhe des Landkreises an der Kreisholding sein. Einig waren sich die Gesellschafter darüber, die Unternehmensbewertung und Risikoanalyse, das sogenannte „Due Dilligence“, aller an der möglichen Holding beteiligten Unternehmen durchzuführen, um eine solide Datenbasis für das weitere Vorgehen zu erhalten.

Erfreulich stellt sich die wirtschaftliche Situation der Hegau-Bodensee-Hochrhein-Kliniken GmbH dar. HBH-Geschäftsführer Peter Fischer freute sich über ein prognostiziertes „deutlich positives Jahresergebnis“ für 2011 trotz der Restlasten aus dem „Abenteuer Westen“. Das beweise, dass man auf dem richtigen Weg sei. Vor allem das Hegau-Bodensee-Klinikum verzeichnete eine „enorme Zunahme der Leistung“, man sei „gut ausgelastet“. Hier werde „sehr gute Arbeit geleistet“, lobte Fischer.

Erfreulich auch die Wiederbesetzung der vakanten Chefarztstelle in der 1. Medizinischen Klinik. Die freie Stelle hatte das Interesse von 19 Bewerbern geweckt. Nach einem aufwändigen Auswahlverfahren, in das neben der Geschäftsführung auch die Chefärzte, die Pflegedirektion und der Betriebsrat eingebunden waren, hatte die Gesellschafterversammlung am vergangenen Freitag letztlich die Wahl zwischen zwei hoch qualifizierten Bewerbern, die sich beide durch viel Erfahrung sowohl kardiologisch als auch internistisch, durch eine gute Handwerklichkeit und gute Ideen für die Singener Klinik auszeichneten. Die Gesellschafterversammlung traf eine eindeutige Wahl. Sobald die Vertragsverhandlungen abgeschlossen sind wird der neue Chefarzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel ist eine Wiederbesetzung der Stelle bis spätestens zum 1. Januar 2012.

Auch die Patientenfürsprecher wurden neu bestellt. Es sind dies für das Hegau-Bodensee-Klinikum (HBK) Singen Ulrike Schwarz (stellv. Anita Graf), Margret Suhr (stellv. Hadwig Benz), Kirsten Brößke (stellv. Christine Jud), Renate Forster und Johannes Beger. Für das HBK Radolfzell wurden die bisherigen Patientenfürsprecherinnen wieder bestellt, es sind dies Annemarie Welte, Dietlind Heilmann und Ursula von Mackensen. In Engen wurde Klaus-Peter Hüwel bestellt, der bereits bisher als Patientenfürsprecherstellvertreter aktiv war.

Eine Analyse und Konzeption des medizinischen Leistungsportfolios für den HBH-Verbund stellte Dr. York Dhein von der Beraterfirma Kienbaum vor. Dieses Gutachten war von der Gesellschafterversammlung in Auftrag gegeben worden und sei unter Einbeziehung der Chefärzte aller HBK-Standorte entwickelt worden, so Dhein. Die Portfolioabstimmung innerhalb der HBH-Häuser soll neben einer Erlössteigerung und Kosteneinsparung auch zur Qualitätsverbesserung dienen. Für den Standort Stühlingen, welchem eine bedeutende „geostrategische“ Rolle zukommt empfiehlt Kienbaum die Beibehaltung der Grundversorgung mit zusätzlichen vielen Spezial-Sprechstunden. Ein Anfang dazu wurde im Frühjahr dieses Jahres bereits mit der Einführung der Gefäßsprechstunde und der Diabetes-Fußsprechstunde gemacht. Weitere Angebote sollen folgen. Engen soll sich zur Zukunftssicherung mehr auf die Geriatrie spezialisieren. Hierfür wurde bereits eine Chefarztstelle für Geriatrie ausgeschrieben. Des Weiteren forderte Dhein für die Krankenhäuser von Singen und Radolfzell, dass diese „zwingend zusammenwachsen“ müssten. Statt Standortdenken sei ein Abteilungsdenken gefordert. Dhein schlägt standortübergreifende Zentren vor. Der Radolfzeller Standort mit seiner Grundversorgung soll zudem durch ein ambulantes OP-Zentrum und ein neues diabetologisches-gefäßmedizinisches Zentrum, das sich bereits im Aufbau befindet, gestärkt werden. Auch das seit Juli bestehende Zentrum für Kurzzeitchirurgie am Krankenhaus Radolfzell trägt zur Standortsicherung bei. Das Zusammenwachsen der beiden Häuser ermöglicht auch neue Chancen in der Weiterbildung und erhöhe so die Attraktivität als Arbeitgeber, ist sich der Gutachter sicher.

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